Oben wie unten Spannung

Köln · Am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga fallen vor allem im Abstiegskampf Entscheidungen. Dort sind Hoffenheim, Düsseldorf und Augsburg in der Verlosung. Freiburg hofft hingegen auf die Champions League.

Showdown im Tabellenkeller: Für Aufsteiger Fortuna Düsseldorf, den FC Augsburg und 1899 Hoffenheim heißt es nach dem Saisonfinale der Fußball-Bundesliga am Samstagnachmittag gegen 17.20 Uhr: Rettung, Relegation oder Abstieg in die 2. Liga. Am oberen Ende der Tabelle kämpft hingegen der SC Freiburg zu Hause gegen Schalke 04 um den Einzug in die Champions League.

Im Abstiegs-Dreikampf hat Düsseldorf, das bei Hannover 96 antreten muss, als einziges Team die Karten selbst in der Hand. Aufgrund der besseren Tordifferenz (+5) liegt das Team von Trainer Norbert Meier auf Rang 15 vor dem punktgleichen FCA (beide 30 Zähler) und Hoffenheim (28), das nur ein Wunder retten kann. Augsburg hat gegen Absteiger Greuther Fürth die leichteste Aufgabe, Hoffenheim ist Sparringspartner bei der Champions-League-Generalprobe von Borussia Dortmund (alle 15.30 Uhr).

Dabei scheint vor allem den Schwaben jedes Mittel recht, um Düsseldorf auf der Zielgeraden noch abzufangen. "Ich schicke 20 Jungfrauen nach Hannover, wenn die die Düsseldorfer schlagen!", verkündete Augsburgs Präsident Walther Seinsch, der für dieses unmoralische Angebot nur Kopfschütteln erntete. "Da erübrigt sich jeder Kommentar", sagte Fortuna-Chef Peter Frymuth.

Frymuth möchte ebenso wenig noch einmal in die Relegation wie Trainer Meier, dessen Stuhl seit Tagen gehörig wackelt. Er bereitete seine Elf in einem Kurztrainingslager im "Kloster" auf das Endspiel an der Leine vor. "Hier ist es abgeschieden und ruhig, die richtige Vorbereitung auf Hannover. Wir sind alle gewillt, den Schalter umzulegen", sagt Düsseldorfs Routinier Jens Langeneke (36). Wenn Hoffenheim in Dortmund nicht gewinnt, vermeidet die Fortuna auf jeden Fall den direkten Abstieg.

Augsburg geht optimistisch in das Spiel gegen Fürth. "Es hat sich jetzt zugespitzt - und wir freuen uns darauf. Ich schlafe gut. Wir haben immer gefightet und alles gegeben und werden auch am Samstag da sein", sagte Trainer Markus Weinzierl voller Zuversicht: "Wir wissen, dass wir etwas Großartiges erreichen können. Es hat noch keiner mit neun Punkten an Weihnachten den Klassenverbleib geschafft - wir wollen die Ersten sein."

Am letzten Bundesligaspieltag kämpfen auch noch fünf Clubs um Europa (siehe Text unten). Dabei empfängt Freiburg Schalke zum Showdown um die Qualifikation zur Champions League. Den größten Druck hat der FC Schalke 04. Vor dem "Endspiel" beim SC Freiburg liegen die Nerven beim Tabellen-Vierten (52 Punkte) entsprechend blank. "Ich habe in den vergangenen Wochen immer vermieden, das Wort Endspiel zu benutzen. Jetzt ist es tatsächlich eins", sagte Trainer Jens Keller.

Angesichts des drohenden Verlusts von Millionen-Einnahmen in der Königsklasse entlud sich die Anspannung von Schalke-Chef Clemens Tönnies in dieser Woche in heftiger Spielerkritik. "Die Spieler müssen sich ihrer Verantwortung dem Verein und den Fans gegenüber langsam mal bewusst werden. Wir registrieren schon länger, dass es hier Defizite gibt", polterte Tönnies. Freiburg geht das Duell dagegen sehr viel lockerer an. "Wir wollten uns auf unsere Arbeit konzentrieren, und die Jungs haben genug Zeit zum Ausruhen bekommen", meinte Freiburgs Trainer Christian Streich entspannt.

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