Nur zu den Bayern darf er nicht

Dortmund · Zu seinem Wunschverein FC Bayern darf Robert Lewandowski in diesem Sommer nicht wechseln. Offen ist jedoch, ob Borussia Dortmund den Polen mit anderem Ziel gehen lässt. Wenn nicht, bleibt der Stürmer beim BVB.

Der Poker um Robert Lewandowski schien beendet, doch eigentlich werden nur die Karten neu gemischt. Nach dem Nein der Dortmunder Verantwortlichen zu einem sofortigen Wechsel des Polen zum Triple-Sieger Bayern München ist dessen Verbleib beim BVB noch nicht sicher. "Wir wollen die Tür nicht komplett zuschlagen", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gestern: "Es könnte sein, dass er woandershin geht. Aber unser explizites Ziel ist es, dass er bei uns bleibt."

Man wolle eine Konsens-Lösung finden. Er könne deshalb nicht sagen, "er bleibt definitiv, und das ist so für alle Tage", betonte der BVB-Boss. Nur eines sei klar: "Er wird 2013 sicher nicht nach München wechseln." Wenn aber jemand anderes bereit ist, 30 Millionen Euro Ablöse zu zahlen, ist der Vizemeister offenbar zu Gesprächen bereit. Zahlungskräftige Interessenten für den Torjäger, der in 98 Bundesligaspielen 54 Treffer erzielte, dürfte es durchaus geben. Der spanische Rekordmeister Real Madrid sucht ebenso einen Topstürmer wie die englische Prominenz - Manchester United für den Fall, dass Wayne Rooney geht, Manchester City und der FC Chelsea sowieso. Vom FC Bayern habe es trotz zweimaliger Nachfrage "kein offizielles, schriftliches Angebot gegeben", betonte Watzke: "Wenn eins gekommen wäre, hätten wir darüber diskutiert."

Dass der BVB nun womöglich auf eine hohe Transfersumme verzichtet, sieht der BVB-Geschäftsführer nicht negativ. "Wenn du 30 Millionen kriegst, gehen davon Steuern runter, es gibt andere Begehrlichkeiten wie Dividenden. Am Ende bleiben 15, 20 Millionen", rechnete er vor: "Das muss man in Relation zu dem setzen, was man in der Champions League einnehmen kann." Mit dem Vorstoß bis ins Finale von Wembley kassierte der BVB 70 Millionen Euro brutto. Mit Lewandowski sei die Wahrscheinlichkeit höher, dass man mehr einnehme, als die Ablösesumme einbringen würde.

Der polnische Nationalspieler hat bei den Westfalen noch einen Vertrag bis 2014. Dass er sich nach dem Nein zu seinem Wechselwunsch in der nächsten Saison hängen lassen könnte, befürchtet Watzke nicht. Lewandowski und seine Berater hatten immer wieder erklärt, dass für einen sofortigen Wechsel zum FC Bayern alles geklärt sei. Warum ein konkretes Angebot ausblieb, ist unklar. In Dortmund wurde kolportiert, der neue Trainer Pep Guardiola wolle ihn jetzt gar nicht haben.

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