Serena und Venus Williams lagen sich in den Armen - erleichtert und irgendwie auch erlöst. "Das ist ein großer Moment, aber es war nicht einfach für uns beide", sagte die topgesetzte Titelverteidigerin Serena Williams (USA) nach dem 6:2, 1:6 und 6:3 im Viertelfinale der US Open in New York gegen ihre Schwester: "Venus ist für mich die härteste Gegnerin, die es gibt."

Die Weltranglisten-Erste Serena Williams ist nach ihrem 16. Erfolg im 27. Schwestern-Duell nur noch zwei Siege vom historischen Kalender-Grand-Slam entfernt. Für die zwei Jahre ältere Venus Williams ist die sechsmalige US-Open-Gewinnerin bereits "die größte Spielerin aller Zeiten". Nach Meinung der 35-Jährigen ist sie auch besser als Steffi Graf , die 1988 als letzter Tennis-Profi alle vier Grand-Slum-Turniere in einer Saison gewinnen konnte. "Aber es ist eine andere Zeit, die Konkurrenz ist größer als damals. Wenn Steffi heute spielen würde", sagte Venus Williams , "hätte sie ein noch höheres Level, als sie es hatte".

Im mit 23 771 Zuschauern ausverkauften Arthur-Ashe-Stadion hatte Serena Williams kurz zuvor ihren ersten Matchball mit dem zwölften Ass verwandelt. Der Aufschlag hatte die Favoritin zu Beginn des Turniers im Stich gelassen. "In kniffligen Phasen packt Serena immer ihre besten Schläge aus. Das unterscheidet sie von allen anderen", lobte die frühere Weltranglisten-Erste Chris Evert die 21-malige Grand-Slum-Turniersiegerin.

Die Jüngere der beiden Williams-Schwestern zeigte mehr Emotionen als in all den vorangegangenen 26 Duellen mit Venus. Im Halbfinale trifft Serena Williams nun auf Roberta Vinci. Mit 32 Jahren steht die Weltranglisten-43. aus Italien durch ein 6:3, 5:7 und 6:4 gegen Kristina Mladenovic aus Frankreich zum ersten Mal in der Vorschlussrunde eines Grand-Slum-Turniers.

Bei den Männern siegte der topgesetzte Serbe Novak Djokovic mit 6:1, 3:6, 6:3 und 7:6 (7:2) gegen den Spanier Feliciano Lopez. Er trifft im Halbfinale auf Titelverteidiger Marin Cilic. Der Kroate profitierte beim 6:4, 6:4, 3:6 und 6:7 (3:7), 6:4 gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga auch von seinen 29 Assen.