Nur noch eine Chance auf Olympia

Gold Coast · Die deutschen Triathleten kommen im Olympia-Jahr nicht in Form. Die Männer verpassen auch im zweiten Rennen der WM-Serie in Gold Coast die Qualifikation klar. Die Frauen haben ebenso noch keinen Platz im Rio-Team sicher. Der Bundestrainer fordert endlich Leistung.

Den deutschen Triathlon-Männern läuft die Zeit für die Qualifikation zu den Olympischen Spielen in Rio davon. Am Samstag ließen die Athleten von Bundestrainer Dan Lorang auch die zweite Chance beim zweiten Rennen der WM-Serie im australischen Gold Coast ungenutzt. "Die Resultate gerade mit Blick auf Olympia fehlen, und die Spiele sind auch nicht mehr so fern, da müssen die Leistungen nun langsam kommen", forderte Lorang unmissverständlich.

Rehabilitation misslingt

Steffen Justus kam als einziger des deutschen Männer-Trios ins Ziel und wurde 18. Der Athlet von den Triathlon-Freunden Saarlouis blieb deutlich über der Vorgabe der Deutschen Triathlon Union (DTU), die einen Platz unter den ersten Acht vorsah. Gregor Buchholz (Wiesbaden) musste auf der Radstrecke aufgeben. Franz Löschke (Potsdam) konnte wegen eines Magen-Darm-Virus gar nicht erst antreten. Die Rehabilitation nach dem verkorksten Auftakt der WM-Serie in Abu Dhabi blieb somit aus.

In der Frauen-Konkurrenz war Rebecca Robisch (ebenfalls Saarlouis) einzige DTU-Vertreterin. Sie wurde nur 36. Im Gegensatz zu den Männern war das Rennen an der australischen Ostküste aber auch nicht als Qualifikation für die deutschen Frauen vorgesehen.

"Wir hatten uns natürlich mehr erhofft", gab Bundestrainer Lorang zu und rätselte: "Steffen hatte beim Radfahren und beim Laufen Probleme, in die Disziplinen hineinzukommen, sein Lauf war hinterher ordentlich. Rebecca ist schlecht gelaufen. Woran das gelegen hat, ist so kurz nach dem Rennen nicht zu sagen."

Justus kam mit 32 Sekunden Rückstand aus dem Wasser, auf dem Rad büßte er weitere 52 Sekunden ein. Damit war die Spitze uneinholbar enteilt. Während sich dort Mario Mola und Jonathan Brownlee absetzten, absolvierte Justus nach anfänglichen Tempoproblemen wenigstens noch einen guten Lauf und arbeitete sich noch einige Plätze nach vorne.

Robisch war nach dem Schwimmen im hinteren Teil des Feldes. Die Radstrecke nahm sie in der dritten Gruppe auf, arbeitete sich dann aber in die erste Verfolgergruppe vor. Mit 2:30 Minuten Rückstand auf die Führenden ging sie auf die Laufstrecke, konnte dort aber ihre eigentliche Stärke nicht einbringen.

Schon beim WM-Saisonauftakt vor fünf Wochen in Abu Dhabi hatten weder die Männer noch die Frauen die Kriterien für die Olympia-Nominierung erfüllt. Die letzte Chance ist nun das übernächste WM-Rennen in Yokohama Mitte Mai. "Wir haben Ansatzpunkte, an denen wir arbeiten müssen, um alle Elemente für ein erfolgreiches Rennen zusammenzubekommen", sagte Lorang.

Sieger wurden in Gold Coast nach 1500 Metern Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und 10 Kilometern Laufen der Spanier Mola und die Britin Helen Jenkins. Mola hatte bereits in Abu Dhabi gewonnen und führt die Gesamtwertung nach zwei der neun Stationen an. Jenkins ist nach ihrem ersten Erfolg ebenfalls an der Spitze. Mit ihrem Sieg beendete sie die Serie von Weltmeisterin Gwen Jorgensen. Die Amerikanerin hatte bei zwölf WM-Starts zwölf Mal gewonnen. Sie wurde in Australien Zweite.

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