Nur langsam kommt der Favorit auf Trab

Saarbrücken · Trabrennfahrer Michael Nimczyk startete beim dritten Renntag auf der Pferderennbahn in Güdingen. Der derzeit beste Profi benötigte zwei Rennen, um sich an die Bahn zu gewöhnen – gewann aber auch zwei Rennen.

 Trabrennfahrer Michael Nimczyk fährt hier mit dem Pferd Velten Fairytale zum Sieg in Güdingen. Der derzeit beste Profi in Deutschland feierte im Saarland seine Saisonsiege 99 und 100. Fotos: Andreas Schlichter

Trabrennfahrer Michael Nimczyk fährt hier mit dem Pferd Velten Fairytale zum Sieg in Güdingen. Der derzeit beste Profi in Deutschland feierte im Saarland seine Saisonsiege 99 und 100. Fotos: Andreas Schlichter

 Amazone Tamara Hofer gewann das Hauptrennen der Galopper in Güdingen am Samstag auf Motabaary.

Amazone Tamara Hofer gewann das Hauptrennen der Galopper in Güdingen am Samstag auf Motabaary.

In jedem Trabrennen des 25. BMW-Renntags auf der Güdinger Pferderennbahn war Michael Nimczyk am Samstag der Favorit. Doch erst im dritten Rennen wurde der derzeit beste Profi in Deutschland auch seinen eigenen Ansprüchen gerecht. Dabei musste Nimczyk das lange Zeit dichte und kompakte Feld wie gewohnt von hinten aufrollen. Mit einem kurzen und knackigen Zwischensprint auf der Gegengeraden löste sich Nimczyk vom Feld und fuhr souverän als Erster über die Ziellinie. Allerdings nicht, ohne sich vorher noch einmal umzusehen.

"Ich wollte sehen, wo mein Vater ist", sagte der 29-Jährige und musste lachen, "aber alles gut, er ist Dritter geworden." Denn in eben jenem Rennen startete die Familie Nimczyk mit zwei Pferden - und zwei Fahrern. Und Nimczyk ließ es sich nach seinem Sieg nicht nehmen, noch einmal an der Tribüne vorbeizufahren. "Ich bin hier früher sehr oft gefahren, und es hat immer Spaß gemacht", sagte Nimczyk, auch weil die Bahn hier in Güdingen sehr gut zu fahren sei.

Die einzige Umstellung, mit der der Vorjahres-Champion zu kämpfen hatte, war die Größe: "Es ist hier schon wesentlich enger in den Kurven als die anderen Bahnen, auf denen wir sonst starten", sagte er, "daran muss man sich erst einmal gewöhnen." Trotz der ungewohnten Bahngröße und dem kleineren Preisgeld kamen er und sein Vater Wolfgang Nimczyk mit fünf Pferden nach Güdingen. "Es hat ganz gut gepasst, weil der Renntag in Saarbrücken in diesem Jahr auf einen Samstag gefallen ist", sagte Nimczyk.

Er selbst benötigte in Saarbrücken zwei Rennen, um sich zu akklimatisieren. Obwohl immer der große Favorit, schien es zunächst, als sei es nicht gerade sein bester Tag: Schon bei seinem ersten Start fiel sein Pferd bereits auf den ersten Metern in den Galopp und wurde disqualifiziert. "Ich hab' es gleich gespürt", sagte Nimczyk: "Sie war unwahrscheinlich nervös und unruhig." Im zweiten Anlauf lief es besser, doch mehr als ein vierter Platz war nicht drin. "Die ersten beiden Rennen liefen nicht gut", sagte er gelassen, "aber das ist auch nicht tragisch." Schließlich fuhr der Mann mit dem goldenen Helm später noch Saisonsieg 99 und 100 ein und ist auf dem besten Weg, das Rennen um den goldenen Helm auch in diesem Jahr zu gewinnen. "Es sieht zumindest nicht schlecht aus", sagte Nimczyk zufrieden.

Das mit 15 000 Euro dotierte Hauptrennen des BMW-Saarlandpreises hat Tamara Hofer auf Motabaary gewonnen. Sie setzte sich in einem spannenden Schlussspurt vor Esther Ruth Weißmeier auf Incorruptible durch. Der Wettumsatz des dritten Renntags belief sich auf 109 621,80 Euro.

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