"Nur einer geht immer als Sieger vom Platz"
Saarbrücken. Die Traditionalisten unter Fans des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken stehen im D-Block des Ludwigspark-Stadions, die sangesfreudigsten waren am Ostersamstag beim 1:0 (0:0) gegen Werder Bremen II wieder im E-Block zu finden. Die treuesten Anhänger der Spieler sitzen auf der Haupttribüne: die Frauen und Freundinnen. Dort bejubelte Tanja Sieger in der 66
Saarbrücken. Die Traditionalisten unter Fans des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken stehen im D-Block des Ludwigspark-Stadions, die sangesfreudigsten waren am Ostersamstag beim 1:0 (0:0) gegen Werder Bremen II wieder im E-Block zu finden. Die treuesten Anhänger der Spieler sitzen auf der Haupttribüne: die Frauen und Freundinnen. Dort bejubelte Tanja Sieger in der 66. Minute das Tor des Tages. "Stephan ist ja kein Stürmer, darum ist jedes Tor etwas Besonderes", sagte die Frau, die seit drei Jahren mit dem Mittelfeldspieler verheiratet ist: "Wenn der eigene Mann spielt, ist man als Spielerfrau immer nervös. Aber wenn er ein Tor schießt, schlägt das Herz noch viel schneller."Der Torschütze winkte nach seinem Treffer seiner Tanja vom Spielfeldrand zu, beide strahlten nach seinem siebten Saisontor um die Wette. "Ich bin ein Familienmensch, darum ist es für mich immer wichtig zu wissen, dass Tanja auf der Tribüne sitzt", erklärte Stephan Sieger: "Heute waren auch noch meine Eltern da. Ich bin richtig stolz - vor allem auf die Mannschaft."
Die Siegers und 4792 weitere Zuschauer sahen am Samstag ein mäßiges Spiel. "Bremen hätte vielleicht einen Punkt verdient", gestand Stephan Sieger, "das war ein Spiel, das du nur gewinnst, wenn du einen Lauf hast." Der Mittelfeldspieler spiegelt die Saison des FCS wider. Zu Beginn mit Schwierigkeiten, von manchen als Fehleinkauf beschimpft. Dann immer besser werdend - und nun einer der Helden.
Stephan Sieger ist kein Lautsprecher. Doch wenn er etwas sagt, sollte man genau hinhören: "Viele Anhänger haben mich auch in der schlechten Phase unterstützt. Dafür sage ich Danke. Und bei den anderen habe ich mir den Kredit zurückerarbeitet. Auch in diesen Phasen ist die Familie wichtig als Rückzugspunkt und zur Zeit, um wieder auf den Boden zu kommen und die Ordnung nicht zu verlieren." Denn seit sieben Spielen hat Saarbrücken nicht verloren - und sechs in Folge gewonnen.
Irgendwie ist der FCS im Moment ein bisschen Stephan Sieger - oder wie Tanja Sieger es ausdrückt: "Nur einer geht immer als Sieger vom Platz."
