Nur die Makkaroni vermissen sie

Saarbrücken. Wer sieht, wie Kelli Cronkrite und Natalie Budge von Frauenfußball-Bundesligist 1. FC Saarbrücken am St. Johanner Markt sitzen und die Sonne genießen, der glaubt ihnen sofort, dass sie sich wohl fühlen. Die 22-jährige Stürmerin Budge ist seit Februar beim FCS, und nicht erst seit ihrem Treffer im DFB-Pokalendspiel voll etabliert

 Die beiden US-Amerikanerinnen Natalie Budge (links) und Kelli Cronkrite verstärken den FCS bis Saisonende. Budge ist seit Februar im Saarland, ihre Freundin Cronkrite seit Mittwoch. Foto: Wieck

Die beiden US-Amerikanerinnen Natalie Budge (links) und Kelli Cronkrite verstärken den FCS bis Saisonende. Budge ist seit Februar im Saarland, ihre Freundin Cronkrite seit Mittwoch. Foto: Wieck

Saarbrücken. Wer sieht, wie Kelli Cronkrite und Natalie Budge von Frauenfußball-Bundesligist 1. FC Saarbrücken am St. Johanner Markt sitzen und die Sonne genießen, der glaubt ihnen sofort, dass sie sich wohl fühlen. Die 22-jährige Stürmerin Budge ist seit Februar beim FCS, und nicht erst seit ihrem Treffer im DFB-Pokalendspiel voll etabliert. "Ich liebe das Team, auch die Stadt ist schön", sagt Budge. Abwehrspielerin Kelli Cronkrite, eine gute Freundin von Budge, kam am Mittwoch mit ihr aus den USA. Auch ihre ersten Eindrücke sind positiv. "Es ist aufregend, hier zu sein", sagt Cronkrite.

In ihrer Heimat Oregon spielten die beiden US-Girls vor 5000 Fans College-Fußball. Budge spielte zudem schon für das U23-Nationalteam. "Beide helfen dem FCS weiter", ist Torwarttrainerin Michelle Voiland sicher. Einen Vorgeschmack, wie es in der Bundesliga zur Sache geht, bekam Cronkrite am Donnerstag beim 1:1 gegen Freiburg. "Eine Freiburgerin hat mir im Zweikampf mein Trikot fast abgerissen", erzählt Budge. Cronkrite saß bereits auf der Bank, vielleicht kommt sie am Sonntag um 14 Uhr im nächsten Heimspiel gegen Bad Neuenahr auf dem Kieselhumes zum Einsatz.

Cronkrite stammt aus der 50000-Einwohner-Stadt Corvellis, Budge aus der Großstadt Portland. Beide wohnten auf dem College drei Jahre zusammen. "Ich bin eher die zurückhaltendere, Natalie die lautere", meint Kelli schmunzelnd. Für beide ist es das erste Mal, dass sie so weit weg von ihrer Heimat sind. "Es ist toll, eine andere Kultur kennen zu lernen. Das erweitert den Horizont enorm", meint "Budgy" und vermisst nicht viel. Höchstens die Makkaroni mit Käse, wie sie lachend verrät. Eine amerikanische Spezialität mit Cheddar-Käse, die wie bei uns im Saarland die Rostwurst in den USA Kultstatus genießt.

Beide Fußballerinnen haben sie ihren Uni-Abschluss schon in der Tasche. Die 21-jährige Cronkrite hat ihren Abschluss als Lehrerin gemacht. Budge machte ihren Abschluss im Fach Business (Wirtschaft), am Freitag schickte sie die letzte Seminararbeit per E-Mail weg.

Lachen müssen beide, als es um Stärken und Schwächen geht. "Sie kann so hart schießen wie sonst niemand. Auch mich hat sie schon mal abgeschossen", erklärt Budge aus schmerzhafter Erfahrung. Wie lange sie bleiben, ist noch unklar. "Wir haben Vertrag bis Juni", sagt Cronkrite, die als Stürmerin angefangen hatte und im College zur Abwehrspielerin umfunktioniert wurde. Beide können sich aber gut vorstellen, ein Jahr dranzuhängen. Und vielleicht findet sich ja dann auch noch hier ein Laden, der original amerikanische Makkaroni mit Käse anbietet.

Hintergrund

Die Ausgangssituation vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Bad Neuenahr (14 Uhr, Kieselhumes) ist für den 1. FC Saarbrücken unverändert im Vergleich zum Spiel am Donnerstag gegen Freiburg (1:1): Ein Sieg könnte im Abstiegskampf vorentscheidende Bedeutung haben. Bad Neuenahr ist aber stärker einzuschätzen als Freiburg. So siegte der Fünfter zuletzt 1:0 gegen den 1. FFC Frankfurt. Dies war die erste Bundesliga-Niederlage des Meisters seit 22 Monaten. Für Bad Neuenahr spielen die Nationalspielerinnen Isabell Bachor, Celia Okoyino da Mbabi und Ursula Holl. red

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