Nur der Name ist neu

Saarbrücken. Eine optimale Vorbereitung sieht anders aus. Mit nur drei Trainingseinheiten wird Auswahltrainer Markus Zeimet (Foto: SZ) das Top-Team des Handballverbandes Saar auf den Victor's Cup in Merzig vorbereiten. "Ein Einspielen ist da gar nicht möglich", klagt Zeimet.Ein Grund ist der bis 20

Saarbrücken. Eine optimale Vorbereitung sieht anders aus. Mit nur drei Trainingseinheiten wird Auswahltrainer Markus Zeimet (Foto: SZ) das Top-Team des Handballverbandes Saar auf den Victor's Cup in Merzig vorbereiten. "Ein Einspielen ist da gar nicht möglich", klagt Zeimet.

Ein Grund ist der bis 20. Dezember laufende Ligabetrieb in der Regionalliga Südwest und der Oberliga Rheinland/Pfalz/Saar. Ein weiterer Grund: Sein Aufgebot kann Zeimet frühestens Mitte Dezember, also gut zwei Wochen vor dem Turnier, bekannt geben. "Weil ich nicht weiß, ob die Vereine ihre Spieler freigeben", erläutert Zeimet. Für kommenden Montag hat er 20 Spieler der Jahrgänge 1989, 1990 und 1991 zu einem ersten Sichtungstraining zur Hermann-Neuberger-Sportschule nach Saarbrücken eingeladen. Aber: "Wer tatsächlich kommt, weiß ich nicht", sagt Zeimet.

Alleine aus diesem Grund mag er keine sportliche Prognose abgeben. Zwar denkt Zeimet immer noch gerne an das vergangene Jahr zurück, als sich das Top-Team richtig gut verkaufte und sogar zwei Nationalmannschaften (Jahrgänge 1991 und 1992) besiegte: Griechenland im Spiel um Platz sieben (28:27) und Polen (33:31) in der Vorrunde. "Aber die Nationalmannschaften dürften in den letzten zwölf Monaten unheimlich gereift sein. Wir werden es sicher schwerer haben als vor einem Jahr. Trotzdem hoffe ich, dass wir eine homogene Truppe stellen werden", sagt Zeimet, "schließlich sollten sich alle bewusst sein, dass dies auch für die Spieler eine einmalige Möglichkeit ist, sich im internationalen Vergleich zu messen und das Saarland zu vertreten." kai

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Kai Klankert

Klaus KalschSaarbrücken. Der neue Name ist gewöhnungsbedürftig. Nicht, dass Hauptsponsor Victor's im Saarland gänzlich unbekannt wäre. Das nicht. Aber Handball nach Weihnachten in Merzig war seit der Gründung des Turniers vor 21 Jahren untrennbar mit dem Namen "Hela-Cup" verbunden. Das war die Marke, mit der der ausrichtende HSV Merzig-Hilbringen Jahr für Jahr Jugend-Nationalmannschaften aus ganz Europa angelockt hat. Die kommen auch vom 27. bis 29. Dezember zur 22. Auflage, die als "1. Internationaler Victor's Cup" beworben wird. Denn außer dem Namen ändert sich nichts, versichert der Präsident des Handballverbandes Saar und Chef-Organisator, Bernhard Gill (Foto: Dietze).

"Ich bin überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis alle den neuen Namen verinnerlicht haben", sagt Gill. "Aber sicherheitshalber habe ich in der Korrespondenz mit den Verbänden in Klammern immer Hela-Cup geschrieben", gesteht er.

Dass der Name geändert wurde, hat einen einfachen Grund. "Der Hauptsponsor ist abgesprungen", sagt Bernhard Gill und erläutert: "Nachdem die Hela-Baumärkte verkauft worden sind, haben wir von Globus das Signal erhalten, dass an einem Sponsoring kein Interesse mehr bestehe." Mit dem Unternehmen Victor's von Hartmut Ostermann hat der HSV Merzig-Hilbringen nun einen guten Fang gemacht, ist sich Verbands-Präsident Gill sicher, wenngleich er keine finanziellen Details nennen will: "Diese Partnerschaft ist positiv für uns."

Als positiv bewertet Gill auch die sportliche Entwicklung des Turniers - unter anderem wegen der Teilnahme Weißrusslands. "Die werden mehr als ein Ersatz sein", glaubt Gill. Weißrussland hat den Platz der Isländer eingenommen, die sich mit dem Organisations-Chef kurzfristig auf einen Verzicht geeinigt haben. Hintergrund ist der Staatsbankrott Islands. "Ich hatte das schon vermutet und befürchtet, denn die Handballer werden vom Staat bezuschusst. Und da werden Maßnahmen wie unser Turnier natürlich zurückgestellt." Eine ähnliche Situation habe es vor 15 Jahren schon einmal gegeben, erinnert sich Gill. "Damals haben die Spieler ihre Flüge aus dem eigenen Säckel bezahlt, weil sie unbedingt hier spielen wollten. Aber ich habe den Eindruck, dass die Isländer diesmal froh und erleichtert waren, dass sie nicht kommen müssen", sagt Gill, merkt aber an: "Ich hoffe aber, dass Island nächstes Jahr wieder in Merzig dabei ist."

Ob Nachrücker Weißrussland, der in der Vergangenheit bereits zwei Mal im Saarland zu Gast war, ein vergleichbarer Publikumsliebling werden kann, wird sich zeigen. Zumindest ist die Kontaktaufnahme sympathisch-saarländisch gelaufen - nämlich über den gebürtigen Saarbrücker Jens Sieberger. Der ehemalige Handball-Profi hat im Sommer seine aktive Karriere beendet und ist nun Jugendkoordinator bei seinem letzten Verein, dem Zweitligisten HSG Düsseldorf. Und dessen Chef-Trainer Georgi Sviridenko, ein ehemaliger weißrussischer Nationalspieler, betreut nicht nur den aktuellen Spitzenreiter der 2. Liga Süd, sondern auch den weißrussischen Nachwuchs. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis alle den neuen Namen verinnerlicht haben."

Bernhard Gill, Organisations-Chef des Victor's Cup

Auf einen Blick

Die Tageskarten für den Victor's Cup in der Thielsparkhalle in Merzig kosten für Erwachsene fünf Euro und für Jugendliche drei Euro.

Die Turnierkarten für alle drei Veranstaltungstage (27. bis 29. Dezember) kosten für Erwachsene zehn Euro und für Jugendliche sechs Euro.

Reserviert werden können Eintrittskarten beim Organisationsleiter Bernhard Gill per E-Mail an b.gill@t-online.de

Den Hela-Cup 2007 gewann Frankreich - dank eines 40:36-Finalsieges gegen Island. Deutschland wurde Dritter. kai

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