Nur der Dino lebt noch

Hamburg · Drei Verlierer, aber vorerst nur zwei Absteiger – während sich der Hamburger SV in der Relegation noch den Klassenverbleib sichern kann, sind der 1. FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig nicht mehr zu retten.

Trotzig nach vorne blickten alle drei Dauer-Verlierer der vergangenen Wochen. Doch während beim 1. FC Nürnberg und bei Eintracht Braunschweig bereits der Wiederaufstieg ins Visier genommen wurde, ist die beispiellose Bundesliga-Geschichte des Hamburger SV nach 51 erstklassigen Jahren vorerst noch nicht zu Ende. In der Relegation am Donnerstag und am Sonntag gegen den Zweitliga-Dritten Greuther Fürth haben die Hanseaten noch zwei Patronen im Gürtel.

Aber als Trainer Mirko Slomka trotz Dauerregens mit einem Lächeln im Gesicht seine Schützlinge zum sonntäglichen Auslaufen in den Hamburger Volkspark schickte, warnte Oliver Kreuzer eindringlich davor, sich nach der 2:3-Niederlage beim FSV Mainz 05 entspannt zurückzulegen. "Wir haben lediglich ein Zwischenziel erreicht, also eigentlich gar nichts. Wir können nur froh sein, diese Spiele überhaupt bestreiten zu dürfen", sagte der Sportchef angesichts der 27 Punkte aus 34 Partien.

Dass man Favorit sei gegen Greuther Fürth, damit, so Kreuzer weiter, müsse man fertig werden: "Der Kopf ist ganz entscheidend. Wir müssen unter die reguläre Saison jetzt einen Schlussstrich ziehen." Und darauf hoffen, dass Pierre-Michel Lasogga erneut trifft. Nach sechswöchiger Verletzungspause war der Torjäger in Mainz der präsenteste Hamburger auf dem Feld.

Einen kantigen Brecher wie den bulligen Stoßstürmer hätte Eintracht Braunschweig gebraucht, um entgegen zahlreichen Experten-Meinungen die Klasse zu halten. 29 Tore in 34 Spielen waren jedoch einfach zu wenig. Immerhin: Ganz anders als im Vorjahr die SpVgg Greuther Fürth machten sich die Niedersachsen nicht zur bemitleidenswerten Lachnummer der Liga. "Wir sind ein sehr gefestigter Verein und haben mit sehr wenigen Mitteln Großartiges erreicht", durfte Coach Torsten Lieberknecht mit Stolz sagen. Fast 8000 mitgereiste Fans feierten ihre Lieblinge trotz der 1:3-Niederlage bei 1899 Hoffenheim minutenlang. Und als der etwas andere Absteiger hatte man bei der Eintracht den Vertrag mit dem 40-jährigen Trainer schon im Februar verlängert - während Nürnberg und Hamburg in einer Spielzeit jeweils drei Übungsleiter verschlissen.

Und an der Noris geht nach dem achten Abstieg der Club-Geschichte, besiegelt durch ein kümmerliches 1:4 bei Schalke 04, die Suche nach einem Nachfolger für den glücklosen Roger Prinzen schon wieder los. "Wir haben auch da schon was in der Schublade, aber für Details ist es noch zu früh", sagte Sportdirektor Martin Bader, der wohl trotz des nach eigener Aussage "brutalen Niederschlags" weiterarbeiten darf.

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