Nowitzkis wohl schwerste Saison

Dallas. Vor der vielleicht schwersten Saison seiner NBA-Karriere bleibt Dirk Nowitzki nur die Rolle als verbaler Anführer

Dallas. Vor der vielleicht schwersten Saison seiner NBA-Karriere bleibt Dirk Nowitzki nur die Rolle als verbaler Anführer. Erstmals wird der Basketball-Star nach einer Arthroskopie im rechten Knie zum Start nicht auf dem Parkett stehen - und richtet sich deshalb vor dem Duell seiner Dallas Mavericks bei den Los Angeles Lakers in der Nacht zu Mittwoch mit einem Appell an seine Teamkollegen: "Die Jungs müssen definitiv einen Weg finden, ein paar Spiele zu gewinnen und vernünftigen Basketball zu spielen, bis ich zurückkomme."Auch in der 15. Spielzeit in der besten Liga der Welt will Dirk Nowitzki seine beeindruckende Serie mit den Texanern fortsetzen: Seit 2001 erreichte Dallas immer die K.o.-Runde. "Die Playoffs müssen unser Ziel sein, obwohl das im Westen sehr schwer wird", sagte der 34-Jährige angesichts der starken Konkurrenz mit Vorjahresfinalist Oklahoma City Thunder und den Lakers mit ihren Star-Neuzugängen Dwight Howard und Steve Nash.

Die Vorzeichen für Dallas könnten kaum schlechter sein: Nowitzki muss noch einige Wochen pausieren, das erneut umformierte Team lässt nach den Abgängen von Jason Kidd und Jason Terry die Abstimmung vermissen und sorgt zudem für negative Schlagzeilen. Vergangene Woche gerieten mehrere Profis nach einer Testniederlage gegen Oklahoma in der Kabine aneinander, der streitbare Delonte West wurde daraufhin suspendiert.

So steht Dallas auch bei den Medien nicht hoch im (Meister-)Kurs. "Die Wahrheit ist, dass Dirk Nowitzki zu alt ist, um der klare Nummer-Eins-Anführer für ein Team zu sein, das für mehr als moderaten Erfolg entworfen ist", orakelte die "Dallas Morning News". Ein ähnlicher Coup wie 2010 im Finale gegen die Miami Heat käme einer Sensation gleich. Das Star-Ensemble um den dominierenden LeBron James geht neben den Thunder als großer Favorit auf eine erfolgreiche Titelverteidigung in die Saison. An Dallas glaubt kaum einer. "Das Team wird in der ersten Runde ausscheiden - und diese auch nur erreichen, wenn Dirk Nowitzki sehr schnell wieder gesund wird", schreibt die "Sports Illustrated".

Um sich finanziellen Spielraum für die Zukunft zu erhalten, stattete Dallas seine Neuzugänge nur mit Kurzzeit-Verträgen aus. So wurde mit Eddy Curry kurzfristig für wenig Geld noch ein Notnagel geholt. "Wir denken, dass wir dieses Jahr mitmischen können. Nächstes Jahr haben wir dann erhebliche Möglichkeiten, einige Hochkaräter zu bekommen", erklärt Manager Donnie Nelson das Personalkonzept. Nur: Jünger wird Anführer Nowitzki auch nicht. dpa

Foto: dpa

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