Nowitzkis letzte Chance

Miami. Auf diese Gelegenheit hat Dirk Nowitzki fünf Jahre lang gewartet. Endlich steht Deutschlands bester Basketballer mit den Dallas Mavericks wieder im Finale der Profiliga NBA, wie 2006 heißt der Gegner Miami Heat - nur diesmal wollen es die Texaner besser machen als damals in der mit 2:4 verlorenen Endspielserie

Miami. Auf diese Gelegenheit hat Dirk Nowitzki fünf Jahre lang gewartet. Endlich steht Deutschlands bester Basketballer mit den Dallas Mavericks wieder im Finale der Profiliga NBA, wie 2006 heißt der Gegner Miami Heat - nur diesmal wollen es die Texaner besser machen als damals in der mit 2:4 verlorenen Endspielserie. "Wenn du einmal ins Finale kommst, dann zählt kein zweiter Platz", sagte Dallas' Kapitän Nowitzki vor dem ersten von maximal sieben Spielen heute in Florida.Für den 32 Jahre alten Nowitzki geht es um mehr als den Titel - für ihn geht es um alles. Nur als NBA-Champion kann der 2,13 Meter lange Würzburger seine großartige Laufbahn krönen. Schon seit 13 Jahren wartet er auf den Meisterschafts-Ring. Die Erfahrung einer verpassten Chance teilt Nowitzki nicht nur mit Miamis Superstar LeBron James, der 2007 im Trikot der Cleveland Cavaliers gegen die San Antonio Spurs chancenlos war (0:4). Auch Nowitzkis Teamkollegen Jason Terry und Jason Kidd griffen bereits vergeblich nach der Meisterschaft. Kidd verlor 2002 und 2003 mit New Jersey die Endspiele. Terry stand an Nowitzkis Seite, als die Mavericks im Juni 2006 nach zwei Heimsiegen zum Auftakt gegen Miami Serie und Titel noch aus der Hand gaben. "Diesmal sind wir dran, das wird unsere Saison", hatte Jason Terry bereits Mitte Oktober betont.

In seinem zweiten NBA-Finale will auch Nowitzki einen bleibenden Eindruck hinterlassen und die Schmach von vor fünf Jahren vergessen machen. Denn als es damals darauf ankam, hatten ihm die Nerven versagt. Nowitzki hat sich die Videos davon nie angeschaut, das würde ihn nur krank machen, sagt er: "Aber ich habe noch genug im Gedächtnis."

Sämtliche Experten bescheinigen dem Deutschen, dass er jetzt besser und reifer sei. Basketball-Legende Earvin "Magic" Johnson adelte ihn: "Dirk ist wahnsinnig motiviert, diesen Titel zu gewinnen, hat bislang unglaubliche Leistungen gebracht. Er ist mein persönlicher MVP der Playoffs." Der beste Spieler überhaupt also.

In den bisherigen Partien der K.o.-Runden erzielte Nowitzki im Schnitt starke 28,4 Punkte, seine Trefferquote von 51,7 Prozent ist die beste aller Profis. Und seine Wurfvariationen sind in der NBA längst legendär. "Es gibt keine Möglichkeit, einen 2,13-Meter-Mann beim einbeinigen Sprungwurf im Rückwärtsfallen zu blocken", sagte LeBron James von Gegner Miami anerkennend.

Die Mavericks können sich der Sympathien von New York bis Los Angeles sicher sein. Nicht nur für Nowitzki, sondern auch für andere Dallas-"Dinos" wie den 38-jährigen Spielmacher Kidd oder Terry (33) sind die Finals wohl die letzte Gelegenheit, sich in die Meisterschaftslisten einzutragen. dpa

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