Nowitzki muss sich von Obama einiges gefallen lassen

Washington. Dirk Nowitzki biss auf seine Unterlippe und konnte sich das Lachen nicht verkneifen, als Barack Obama ihn mächtig auf die Schippe nahm. "Dirk ist ein harter Kerl. Aber das Schmerzvollste war wohl seine Version von ,We are the champions' bei der Siegesfeier

Washington. Dirk Nowitzki biss auf seine Unterlippe und konnte sich das Lachen nicht verkneifen, als Barack Obama ihn mächtig auf die Schippe nahm. "Dirk ist ein harter Kerl. Aber das Schmerzvollste war wohl seine Version von ,We are the champions' bei der Siegesfeier. Haben Sie nicht gesagt, Sie hätten dafür geübt?", sagte der US-Präsident in Anspielung auf Nowitzkis untalentierte Interpretation des weltberühmten Hits der Gruppe Queen. Die Stimmung beim Empfang der Dallas Mavericks im Weißen Haus war blendend - da war auch völlig egal, dass der glänzend aufgelegte Obama ständig von Dirk "Nowinzki" sprach."Der Name wird ganz schön gemetzgert hier in Amerika. Aber in den 13 Jahren habe ich mich schon ein bisschen daran gewöhnt", sagte der NBA-Meister. Der deutsche Basketball-Star konnte mit den Spitzen des mächtigsten Mannes der Welt gut leben, schließlich würdigte der Präsident über die Maßen Nowitzkis Anteil am ersten Titelgewinn der Vereinsgeschichte. "Es war nicht einfach. Er verletzte sich im zweiten Spiel so schwer am Finger, dass er mit der linken Hand werfen musste. In Spiel vier spielte er mit 40 Grad Fieber. Aber jedes Mal, wenn es darauf ankam, war er zur Stelle", sagte Obama: "Ich darf behaupten, dass man selten eine bessere Leistung in den Playoffs gesehen hat, als die von Dirk im vergangenen Jahr. Beeindruckend."

Obama hob aber nicht nur Nowitzkis Leistungen auf dem Weg zum NBA-Titel hervor, die gesamte Entwicklung des Würzburgers hat mit Blick auf die Anfangs-Tage in der nordamerikanischen Profi-Liga NBA Eindruck hinterlassen. "Dirk ist vor 13 Jahren als dünner Junge aus Deutschland zu den Mavericks gekommen. Mit einer albernen Frisur, wie er selbst sagt", befand Obama: "Dirk Nowitzki ist zu langsam, hat man hier gesagt. Aber er hat einen guten Wurf."

Inzwischen hat es Nowitzki als Meister bis zum Präsidenten geschafft. Und der Weltstar aus Würzburg genoss den Besuch im Weißen Haus, dem berühmten Amtssitz des US-Präsidenten, in vollen Zügen. "Er war superwitzig. Er hat uns erzählt, wie er die Finalserie erlebt hat", sagte Nowitzki: "Es war eine Riesenehre, ihn zu treffen. Er hatte Hintergrundwissen zu jedem Spieler."

Obama bewies, dass er sich im Basketball auskennt und glänzte - typisch amerikanisch - mit Wissen zu Statistiken und Ranglisten. Natürlich greift der Präsident selbst gerne zum Ball, Nowitzki hat ihn bereits beobachtet und Talent festgestellt. "Er ist ein Linkshänder, gegen die ist es manchmal schwer zu spielen. Ich habe gesehen, dass er einen guten Wurf hat, und er kann ein bisschen dribbeln." Nowitzki wurde die Ehre zuteil, dem Präsidenten nach der Ansprache ein blaues Mavericks-Trikot mit dessen Namen und der Nummer 23 zu überreichen. "Wir haben gehört, dass Sie ein großer Fan von Michael Jordan sind", gab Nowitzki als Erklärung für die Auswahl des Rückenaufdrucks an. Der 33-Jährige drückte Obama das Erinnerungsstück in die Hand und gab unfreiwillig die Steilvorlage für den nächsten Scherz. "Ich hatte die 23 vor Jordan. Er hat mir die Nummer gestohlen", sagte Obama. Doch damit war der 50-Jährige noch nicht fertig. "Diese Mannschaft hat ein Herz in der Größe von Texas", lobte Obama die Gäste aus Dallas: "Zu schade, dass im nächsten Jahr die Chicago Bulls hier sein werden", sagte Obama, ein Fan der Bulls. sid

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