Nowitzki, der Titel und die Finanzkrise

Ein für Sie turbulentes Jahr geht zu Ende. Welche Erinnerungen werden besonders hängen bleiben?Dirk Nowitzki: Im vergangenen Jahr ist einiges passiert. Besonders hängen bleiben wird das Spiel gegen Puerto Rico beim Olympia-Qualifikationsturnier in Athen. Durch den Sieg haben wir erst das Ticket für Olympia gelöst. Und natürlich die Olympischen Spiele in Peking

 Dirk Nowitzki. Foto: dpa

Dirk Nowitzki. Foto: dpa

Ein für Sie turbulentes Jahr geht zu Ende. Welche Erinnerungen werden besonders hängen bleiben?

Dirk Nowitzki: Im vergangenen Jahr ist einiges passiert. Besonders hängen bleiben wird das Spiel gegen Puerto Rico beim Olympia-Qualifikationsturnier in Athen. Durch den Sieg haben wir erst das Ticket für Olympia gelöst. Und natürlich die Olympischen Spiele in Peking. Das war schon etwas ganz Besonderes.

Sie waren aus deutscher Sicht so etwas wie das Gesicht der Olympischen Spiele. Hätten Sie sich Olympia so vorgestellt?

Nowitzki: Olympia hat meine Erwartungen sogar übertroffen. Der Einzug ins Stadion als Fahnenträger war eine große Ehre und ein unvergessliches Erlebnis.

Was hat Sie in Peking besonders überrascht - positiv wie negativ?

Nowitzki: Es hat mich überrascht, wie perfekt alles organisiert war. Da haben die Chinesen einen ganz tollen Job gemacht.

In der NBA erlebten Sie ein durchwachsenes Jahr mit frühem Playoff-Aus, Trainerwechsel und schwachem Saisonstart. Wie fällt Ihre Liga-Bilanz aus?

Nowitzki: Mein Ziel Meisterschaft habe ich wieder nicht erreicht. Daher war es ein enttäuschendes NBA-Jahr für mich. In dieser Saison sind wir schlecht gestartet, haben uns aber gesteigert. Ich hoffe, dass Josh Howard bald wieder richtig dabei ist, dann können wir oben mitspielen.

Sie haben den Saisonstart angesprochen. Was hat sich geändert?

Nowitzki: Wir haben uns an unseren neuen Trainer Rick Carlisle gewöhnt und fühlen uns wohler mit den Systemen, der Verteidigung und der Rollenverteilung. Wir brauchten unsere Zeit, doch jetzt bin ich sehr optimistisch.

Trotzdem sind viele Experten nach wie vor skeptisch. Ärgert Sie das?

Nowitzki: Nein. Es kann ein Vorteil sein, wenn man als Außenseiter wahrgenommen wird.

Wie in Deutschland ist in den USA die Finanz- und Wirtschaftskrise Thema Nummer eins.

Nowitzki: Auch in der NBA ist die Finanzkrise ein wichtiges Thema. Wie in den USA überhaupt. Die Amerikaner gehen damit aber recht positiv um und setzen große Hoffnungen in den neuen Präsidenten.

Zurück zum Sportlichen. Zuletzt gab es in Deutschland Spekulationen, Sie könnten sich vorstellen, Ihre Karriere in der Heimat ausklingen zu lassen.

Nowitzki: Ich möchte mir für meine Zukunft alles offen halten. Ich habe noch drei Jahre Vertrag in Dallas und hoffe, danach noch in der NBA spielen zu können. Wenn es danach immer noch Spaß macht und mein Körper den Spielplan der NBA nicht mehr mitmacht, kann ich mir vorstellen, in Deutschland zu spielen.

Fans beschäftigt die Frage, ob Sie im September 2009 bei der EM in Polen dabei sind.

Nowitzki: Es hat sich nichts geändert. Im Moment glaube ich schon, dass ich im Sommer eine Pause brauche. Ich möchte aber abwarten, wie die Saison in der NBA für uns verläuft. Ich habe noch keine endgültige Entscheidung getroffen.

Den Jahresausklang nutzen viele zum Spenden. Sie haben bereits vor vielen Jahren eine Stiftung gegründet und sammeln mit dem Verkauf Ihres Kalenders für Kinder und Jugendliche. Wie ist diese Idee entstanden?

Nowitzki: Sport hat mein ganzes Leben geprägt. Erfahrungen mit Erfolg und Misserfolg und die Begegnungen mit Menschen haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Ich möchte mit der Dirk-Nowitzki-Stiftung dazu beizutragen, dass Kinder und Jugendliche weltweit mehr Möglichkeiten haben, ähnliche Erfahrungen im Sport zu machen und damit die Chance auf eine positive Entwicklung bekommen. So unterstützen wir zum Beispiel das Projekt Crossover in Hamburg, das Integration durch Sport und Musik erreichen will.

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