"Notfalls muss die Spritze herhalten"

Innsbruck. Ein kaputtes Bein kann ihn nicht bremsen: Zum Auftakt von Heiner Brands Abschiedstournee als Handball-Bundestrainer will Michael Kraus (Foto: dpa) die Zähne zusammenbeißen und für das wichtige Spiel in der Europameisterschafts-Qualifikation heute in Österreich (20.30 Uhr/Eurosport) Schmerzen ignorieren

Innsbruck. Ein kaputtes Bein kann ihn nicht bremsen: Zum Auftakt von Heiner Brands Abschiedstournee als Handball-Bundestrainer will Michael Kraus (Foto: dpa) die Zähne zusammenbeißen und für das wichtige Spiel in der Europameisterschafts-Qualifikation heute in Österreich (20.30 Uhr/Eurosport) Schmerzen ignorieren. "Wer Heiner kennt, weiß, dass er jedes Spiel gewinnen möchte, besonders dieses Spiel. Er möchte sich mit der Qualifikation für die Europameisterschaft verabschieden. Das möchte die Mannschaft auch", sagt Kraus. Den Spielmacher des deutschen Meisters HSV Hamburg behindert ein angebrochenes Wadenbeinköpfchen.Für die EM-Teilnahme - Gruppenplatz eins oder zwei muss dafür her - wollen sich die Mannen um Kraus, der bei der vergangenen Europameisterschaft wegen einer Formkrise hart kritisiert worden war und anschließend sein Kapitäns-Amt an Pascal Hens weiterreichte, nach einer langen Saison noch einmal quälen. "Ich hoffe, dass ich bis zu den Länderspielen fit bin. Ich möchte der Mannschaft helfen", sagt Kraus: "Und notfalls muss die Spritze herhalten." Drei Punkte aus dem Duell mit dem Tabellenersten Österreich sowie im Spiel am Sonntag (15.15 Uhr/ZDF) in Trier gegen Schlusslicht Lettland sind für den Tabellenzweiten Deutschland Pflicht, um bei der EM 2012 in Serbien dabei zu sein und sich die letzte Chance auf die Olympia-Teilnahme 2012 zu erhalten.

Ein Sieg heute in der Olympiahalle von Innsbruck, wo mit Platz zehn bei der EM 2010 der Sinkflug des Weltmeisters von 2007 anfing, wäre die halbe Miete. Maßstab dafür soll der Auftritt im westfälischen Halle sein, wo die deutsche Auswahl den Olympia-Zweiten und jetzigen Tabellendritten Island mit einer 39:28-Gala entzaubert hatte. "Sollte es uns gelingen, die Leistung zu wiederholen, können wir für die EM planen. Aber die Österreicher werden uns sicher einen Kampf auf Augenhöhe bieten", sagt Brand. Im Hinspiel hatte seine Mannschaft mit Glück ein 26:26 erreicht, nachdem sie während des gesamten Spiels zurückgelegen hatte.

Die EM in Serbien ist entscheidend für die Zukunft des deutschen Handballs. Denn nur dort werden noch drei Plätze für ein Olympia-Qualifikationsturnier vergeben. "Von den Ergebnissen dieser Spiele hängt die Entwicklung der deutschen Nationalmannschaft ab", sagt Brand daher mit Blick auf die Partien gegen Österreich und Lettland. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort