Handball „Super-Sagosen“ und Co. wittern die große Chance

Herning · Norwegens Entwicklung ist beeindruckend.

Christian Berge und Bjarte Myrhol standen lächelnd bei Minus vier Grad vor ihrem Mannschaftshotel in Herning. Die klirrende Kälte war den Anführern der norwegischen „Wikinger“ ziemlich egal. Angriffslustig nahmen sie ihre nächste Heldentat ins Visier. „Jetzt haben wir Lust auf Edelmetall“, sagte Norwegens Kapitän Myrhol.

Am heutigen Freitagabend (20.30 Uhr/ARD) fordert der Vize-Weltmeister die furios aufspielende deutsche Mannschaft in der Hansestadt heraus. „Deutschland ist Favorit. Sie haben die Fans im Rücken“, sagte Nationaltrainer Berge, bevor er sein nächtliches Videostudium der deutschen Auswahl startete. Die Mannschaft um den früheren Bundesliga-Star Myrhol und ihren Topspieler Sander Sagosen von Paris St. Germain wittert aber ihre Chance auf den ersten WM-Titel.

Die Entwicklung unter dem langjährigen Flensburger Bundesliga-Profi Berge in den vergangenen Jahren ist spektakulär. Binnen drei Jahren führte der 45-Jährige seine Nation nun schon zum dritten Mal bei großen Turnieren in ein Semifinale. 2016 scheiterte Norwegen erst nach Verlängerung am späteren Europameister Deutschland, Myrhol betonte daher nun, dass er Revanche nehmen wolle. Bei der WM 2017 war erst im Endspiel Gastgeber Frankreich eine Nummer zu groß.

Der Schlüssel zum norwegischen Erfolg ist „Super-Sagosen“, wie das Boulevardblatt VG den Starspieler von PSG nennt. Er setzt die gefährlichen Außen wie Magnus Jöndal (SG Flensburg-Handewitt/46 Tore) immer wieder kreativ ein und ist mit 42 Toren der zweitbeste Werfer seiner Mannschaft. Ein weiterer, nicht unwesentlicher Faktor ist Espen Christensen von Bundesligist GWD Minden. Mit 42 Prozent abgewehrten Würfen ist der 33-Jährige bislang der statistisch beste Torhüter des Turniers – Nationaltorhüter Andreas Wolff kommt auf 36 Prozent.

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