Noch ist Spiridonov zurückhaltend

Saarbrücken. Ein chinesisches Wörterbuch hat sich Eugen Spiridonov noch nicht besorgt, obwohl die Chancen des saarländischen Kunstturn-Asses auf eine Olympia-Teilnahme in Peking blendend stehen

 Eugen Spiridonov vom TV Bous hat die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Peking fest im Blick. Foto: dpa

Eugen Spiridonov vom TV Bous hat die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Peking fest im Blick. Foto: dpa

Saarbrücken. Ein chinesisches Wörterbuch hat sich Eugen Spiridonov noch nicht besorgt, obwohl die Chancen des saarländischen Kunstturn-Asses auf eine Olympia-Teilnahme in Peking blendend stehen. Bei den deutschen Meisterschaften am Samstag und Sonntag in Chemnitz geht es für den 26-Jährigen aus Bous neben dem Kampf um Medaillen vor allem darum, die starken Saisonleistungen zu bestätigen.

Nach seinem zweiten Platz beim ersten Qualifikationsturnier in Berlin dürfte dem TG-Saar-Turner eines der sechs Tickets für das in China startende deutsche Turn-Team sicher sein. "Wir müssen erst das Abschneiden bei der DM abwarten. Dies ist der zweite Teil der Olympia-Qualifikation", bleibt Viktor Schweizer vorsichtig.

Spiridonovs Trainer weiß, dass sein Schützling aufgrund seiner Allrounder-Fähigkeiten als sichere Bank gilt. Doch die Konkurrenz ist stark, und der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Am Feinschliff vor den nationalen Titelkämpfen arbeitete das bewährte Duo unter der Woche an der Saarbrücker Sportschule. "Am Mittwoch habe ich einen kompletten Sechskampf geturnt. Ich bin fit", verrät der Bundeswehr-Soldat der Stuttgarter Sportfördergruppe. An den soliden Übungen hat der frühere Vize-Europameister am Pauschenpferd weiter gefeilt und einige Schwierigkeiten draufgepackt. Nur an den Ringen will er bei der DM einen leichteren Abgang wählen. "Weil ich Probleme mit dem Knie habe", erklärt er.

Gute Chancen auf einen Platz in dem von Bundestrainer Andreas Hirsch aufgestellten Olympia-Team haben neben Spiridonov auch die beiden Cottbuser Philipp Boy und Robert Juckel sowie der Unterhachinger Marcel Nguyen. Turn-Superstar Fabian Hambüchen ist gesetzt. "Das wäre so, als ob die Stones ohne ihren Frontmann Mick Jagger spielen", lässt Hirsch keinen Zweifel an der Nominierung des Welt- und Europameisters am Reck. Das Plus von Eugen Spiridonov sieht er in den beständig guten Leistungen und der Vielseitigkeit. "Ein zweiter oder dritter Platz wäre nicht schlecht", äußert sich Spiridonov vor seinem Start in Chemnitz bescheiden, "dann habe ich gute Chancen, in Peking dabei zu sein."

Sicher nicht in Peking dabei ist Waldemar Eichorn. Er wird auch bei den deutschen Meisterschaften wegen einer Verletzung fehlen. Der Junioren-Europameister von 2000 unterzog sich in der Berliner Charit&; einer Schulteroperation und wird auch der TG Saar in den Erstliga-Kämpfen im Herbst nicht zur Verfügung stehen.

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