Noch heißerer Zweikampf bei fast 40 Grad

Sakhir · Formel 1: Beim Großen Preis von Bahrain könnte im Duell Sebastian Vettel gegen Lewis Hamilton dem Ferrari-Piloten die Hitze in die Karten spielen.

Ein möglicher Kurzschluss im Ferrari von Sebastian Vettel, Rauch aus dem Wagen von Stallkollege Kimi Räikkönen: Die Freude bei Ferrari über die Topzeiten im Duell mit Mercedes sind am Karfreitag in der Wüste von Sakhir getrübt worden. Räikkönen musste das erste Training wegen Überhitzung des Turboladers beenden. Vettel wurde im zweiten Training zwischenzeitig gestoppt.

"Ich denke, es war sowas wie ein Kurzer", sagte Formel-1-Pilot Vettel. In der Endabrechnung blieb der viermalige Weltmeister aber vorn. Er war im aussagekräftigeren zweiten Training 0,284 Sekunden schneller als Hamilton. Der Brite kam im Mercedes nicht über Rang fünf hinaus, während sein Stallkollege Valtteri Bottas nur 41 Tausendstelsekunden hinter Vettel Zweiter wurde. Vettels Fazit: "Soweit war es okay. Wir müssen uns aber noch steigern. Es fühlt sich gut an. Es fühlt sich aber auch an, als sei noch mehr drin."

Dritter wurde Daniel Ricciardo im Red Bull vor Räikkönen, dessen Wagen nach dem Aussetzer im ersten Durchgang im zweiten keine Probleme machte. Auf den sechsten Rang fuhr Nico Hülkenberg im Renault. Pascal Wehrlein kam im Sauber auf den vorletzten Platz in der schnelleren zweiten Session. In der ersten hatte Vettel Hamilton um fast zwei Sekunden abgehängt. Doch der Brite legte nach. Hamilton legte im zweiten Training eine Toprunde hin. Als er in Kurve neun bremsen musste, um einem Unfall mit dem langsam fahrenden Hülkenberg zu entgehen, fauchte er: "Diese Fahrer sind so gefährlich." Die Runde war dahin. Vettel blieb vorn - und dann stehen. Glück für ihn: Es passierte nicht allzuweit von der Einfahrt zur Boxengasse. Helfer schoben den Ferrari in die Box.

Nach einigen Minuten fuhr Vettel ohne Anschub-Hilfe wieder auf die Strecke. Noch immer mit dem knappen Vorsprung auf Bottas, der sich im ersten Training wie Hamilton zurückgehalten und nur Rang 14 belegt hatte. Der Finne, als Nachfolger für den zurückgetretenen Weltmeister Nico Rosberg verpflichtet, will im WM-Kampf nicht nur mitfahren. "Es ist noch zu früh zu sagen, dass nur zwei Fahrer um die Weltmeisterschaft kämpfen", erklärte der WM-Vierte (23 Punkte).

Ricciardo sieht das nicht ganz so. Der Australier fuhr auf Platz zwei am Nachmittag und war am Abend nur einen Rang schlechter. Zuvor hatte er klargemacht, dass er sich keinen Titel-Illusionen hingeben will. In den kommenden Rennen würden Vettel und Hamilton, die vor dem dritten WM-Lauf punktgleich (43) an der Spitze liegen, viele weitere Zähler sammeln. "Und dann auf Wiedersehen Titel", sagte Ricciardo.

Ob Vettel und Hamilton, die meistdekorierten Piloten im Fahrerfeld, den WM-Sieg unter sich ausmachen, bleibt abzuwarten. Hamilton scheint erstmal der zu sein, der aufholen muss. Als hätte ihm wegen der Vorliebe des Ferrari für wärmere Temperaturen nicht schon Böses geschwant, sagte er in Bahrain: "Ich denke, die Lücke zwischen uns und Ferrari wird an diesem Wochenende noch kleiner sein." Er stelle sich auf einen noch heißeren Zweikampf mit dem viermaligen Weltmeister beim Rennen am Ostersonntag (17 Uhr/RTL) ein.

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