Niersbach spricht in Saarbrücken: "Null-Toleranz-Politik"

Saarbrücken. Wolfgang Niersbach ist in Eile. Nicht ausnahmsweise, sondern quasi von Berufs wegen. Seit drei Monaten ist der 61-Jährige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), mächtigster Mann im Fußball-Staat. In einer Woche beginnt die Europameisterschaft, gleichzeitig befindet sich der DFB inmitten der heftigsten Diskussionen über Gewalt im Fußball seit langem

Saarbrücken. Wolfgang Niersbach ist in Eile. Nicht ausnahmsweise, sondern quasi von Berufs wegen. Seit drei Monaten ist der 61-Jährige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), mächtigster Mann im Fußball-Staat. In einer Woche beginnt die Europameisterschaft, gleichzeitig befindet sich der DFB inmitten der heftigsten Diskussionen über Gewalt im Fußball seit langem. Der Termindruck ist vielleicht noch ein bisschen erdrückender als sonst.Am Samstag war er trotzdem kurz nach Saarbrücken gekommen - zu einer Rede auf der Tagung des Regional-Verbandes Südwest an der Hermann-Neuberger-Sportschule. Schließlich hatte er im März das Amt von Theo Zwanziger auch übernommen, um zwischen Profis und Amateuren zu vermitteln. Doch für den Moment gibt es dringendere Aufgaben. Einerseits die Sicherheitsdebatte, angestoßen von den Vorfällen bei den Relegationsspielen und fortgesetzt auf der Innenministerkonferenz. Konsequenzen sollen nach der EM folgen, sagt Niersbach: "Wir werden vor der neuen Saison gemeinsam mit allen Präsidenten der Vereine der ersten drei Ligen ein Treffen haben. Da wird es auch zu Ergebnissen und der Verabschiedung konkreter Maßnahmen kommen, denen ich aber jetzt noch nicht vorgreifen will." Am Abend sprach er sich zudem für eine "Null-Toleranz-Politik gegenüber Störern" und den Erhalt der Stehplätze aus.

Auswirkungen auf die EM befürchtet Niersbach ob dieser Themen nicht: "Die Begeisterung ist doch schon da und wird noch größer werden." Dass zeitweise ein Boykott des Turniers gefordert wurde, hält er für den falschen Ansatz: "Zur Situation in der Ukraine waren und sind wir in ständigem Austausch mit der Bundesregierung. Wir teilen die Meinung, dass ein sportlicher Verzicht keine Option war." Und dann ist er auch schon wieder weg. Termindruck eben. jbö

Foto: Dedert/dpa

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