Niersbach belastet Beckenbauer schwer

Frankfurt · Der im Zuge der WM-Affäre zurückgetretene DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat Franz Beckenbauer im Gespräch mit der ermittelnden Kanzlei Freshfields offenbar schwer belastet. Das geht aus Vernehmungsprotokollen hervor, aus denen die "Bild"-Zeitung zitiert.

Demnach sei die dubiose Zahlung von 6,7 Millionen Euro inoffiziell an die Finanzkommission des Weltverbandes Fifa geflossen, um damit 2002 die Wiederwahl von Präsident Joseph S. Blatter zu finanzieren.

Niersbach erinnere sich laut der Protokolle, dass Beckenbauer ihm 2002 nach Blatters Wiederwahl gesagt habe: "Der ist auch mit meinem Geld gewählt worden." Ähnlich soll sich auch der ehemalige DFB-Vize-Generalsekretär Stefan Hans aus Bliesen geäußert haben. Beim Fifa-Kongress 2002 in Seoul, bei dem Blatter im Amt bestätigt wurde, habe Beckenbauer auf die Frage, wem Blatter seine Wiederwahl zu verdanken habe, auf sich gezeigt.

Beckenbauer hatte Ende November die Überweisung der WM-Macher von 6,7 Millionen Euro an die Fifa aus dem Jahr 2005 mit fragwürdigen Begleitumständen eines drei Jahre zuvor vereinbarten Deals begründet: Die Fifa-Finanzkommission soll 2002 für einen späteren Organisationszuschuss von 250 Millionen Schweizer Franken eine Zahlung von zehn Millionen Schweizer Franken (6,7 Millionen Euro) verlangt haben.

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