Niemand will an Aufstieg denken

Saarlouis. Daniel Fontaine hatte am Samstag allen Grund zu scherzen. Nach dem 37:32 (19:11)-Heimsieg seiner HG Saarlouis gegen den VfL Potsdam meinte der Zweitliga-Handballer: "Wir haben uns aus Jux immer gesagt: Wir wollen das einzige Team sein, die mit einem negativen Torverhältnis aufsteigen will

 Der Saarlouiser Bartosz Janiszewski versucht sich durch die Potsdamer Abwehr zu kämpfen. Das gelang ihm und seinen Mitspielern am Samstagabend prima. Foto: Rolf Ruppenthal

Der Saarlouiser Bartosz Janiszewski versucht sich durch die Potsdamer Abwehr zu kämpfen. Das gelang ihm und seinen Mitspielern am Samstagabend prima. Foto: Rolf Ruppenthal

Saarlouis. Daniel Fontaine hatte am Samstag allen Grund zu scherzen. Nach dem 37:32 (19:11)-Heimsieg seiner HG Saarlouis gegen den VfL Potsdam meinte der Zweitliga-Handballer: "Wir haben uns aus Jux immer gesagt: Wir wollen das einzige Team sein, die mit einem negativen Torverhältnis aufsteigen will." Nach einer Neun-Tore-Führung beendete die HG die Partie mit "nur" fünf Treffern Vorsprung. "Spaß beiseite, wir haben durch den Vorteil aus Halbzeit eins in der zweiten nicht so aufgedreht, wie wir es hätten machen können", gab Fontaine, der mit sieben Toren hinter Andre Lohrbach (acht) zweitbeste HG-Schütze, zu: "Wenn man so hoch führt, spielt man nicht mehr am Limit, sondern verwaltet das Ergebnis eher."Dabei hätte sich Saarlouis als einzige Mannschaft der oberen Tabellenhälfte mit einem negativen Torverhältnis von minus zehn Treffern zu einer "schwarzen Null" werfen können. Aber auch so war die Erleichterung nach der Schlusssirene überraschend groß. Trainer Andre Gulbicki feierte mit seinem Co-Trainer Jörg Kaiser so innig, als hätten sie gerade einen Titel gewonnen. Rückraumspieler Fontaine klärte auf: "Wir sind immer noch auf das Saisonziel Nichtabstieg gepolt." Der 22-Jährige ergänzte: "An den Aufstieg denkt keiner von uns, auch wenn wir vor dem Spiel nur drei Punkte am Relegationsplatz dran waren. Wir sind mit dem Klassenverbleib zufrieden und deshalb war es für uns schon wichtig, Potsdam als Konkurrenten richtig auf Abstand zu halten."

Wie Saarlouis das gelungen ist, lässt sich schnell erzählen: Von Beginn an war die HG die bessere Mannschaft. Allen voran machte Torwart Darius Jonczyk deutlich, dass in der Stadtgartenhalle für die Gäste schwer etwas zu holen ist. 14 Paraden zeigte der 27-Jährige in Halbzeit eins - acht dann nach der Pause. "Der Gastgeber hatte einen Torhüter, der uns das Ganze - auf Deutsch gesagt - vermasselt hat", sagte Potsdams Trainer Rüdiger Bones. Auch nach dem Seitenwechsel hielt die HG ihren Gegner auf Abstand und ließ ihn nie näher als fünf Tore heran. Nicht nur Jonczyk, auch Merten Krings machte auf sich aufmerksam. Er rückte für Jonathan Julvécourt in die Startformation und überzeugte im Angriff (vier Tore) und in der Deckung so, dass er ein Sonderlob erntete. "Er machte ein gutes Spiel, das ist einen Applaus wert. Er ist viel schneller, vor allem im Eins gegen Eins. Von daher kann er gegen solche Gegner mehr bewirken als Jonathan", sagte Gulbicki. Applaudiert haben dürften alle HG-Spieler auch Fontaine. Weil er das 30. Tor für Saarlouis erzielt hatte, musste er seinen Mitspielern eine Kiste Bier spendieren. "Schon wieder ich?!", fragte "Fonny" gespielt entsetzt und ging trotzdem gut gelaunt in Richtung Mannschaftskabine.

Jan Peveling fehlte wegen einer Kapselverletzung im Fuß. Der Torwart ist laut HG am Sonntag, 19.30 Uhr, bei Tusem Essen wieder einsatzbereit.

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