Niemals geht man so ganz . . .

Abschied ist ein bisschen wie sterben", trällerte einst Katja Epstein. Er kann aber auch anders sein: feucht-fröhlich. Wie bei mir. Bei meinem Abschied aus der SZ-Redaktion. Nach 33 Jahren und sieben Monaten oder 11 255 Tagen bin ich dann mal weg.Weg sein ist ja schön und gut - sagt und wünscht sich bestimmt auch der ein oder andere Kollege

Abschied ist ein bisschen wie sterben", trällerte einst Katja Epstein. Er kann aber auch anders sein: feucht-fröhlich. Wie bei mir. Bei meinem Abschied aus der SZ-Redaktion. Nach 33 Jahren und sieben Monaten oder 11 255 Tagen bin ich dann mal weg.

Weg sein ist ja schön und gut - sagt und wünscht sich bestimmt auch der ein oder andere Kollege. Aber wohin weg? Mal weg auf den Jakobsweg wie Komiker Hape Kerkeling und dann ein Buch schreiben? Oder mal weg in den (Un-)Ruhestand und die vernachlässigten Hobbys wieder aufleben lassen? Ich jedenfalls werde jetzt morgens Holz hacken für den Kamin. Nach dem durchaus empfehlenswerten Mittagsschläfchen - oh ja, daran hab' ich mich schon gewöhnt - geht's ab ins Wiesental an die Löster oder an die Wadrill zum Angeln. In Gedanken bin ich dann auch bei meinen Ex-Kollegen Weishaupt, Kipp, Kalsch, Kalmes, Klankert, Regel und Wilhelm, wenn sie unter Stress die Sportseiten produzieren, recherchieren und über gehaltvolle Überschriften nachdenken.

Am liebsten werde ich aber wohl weg sein wie an diesem Wochenende - dort, wo die Formel-1-Boliden röhren wie in Monaco. Ansonsten würde ich durchdrehen. Ihr werdet weiter hören von Glück und Pech, von Sieg und Niederlage. Aber den Jakobsweg, den werde ich auch in Angriff nehmen. Garantiert.