Niederländer fegen Weltmeister Italien 3:0 vom Platz

Bern. Mit dem ersten Sieg über Italien seit 30 Jahren haben die Niederlande den Weltmeister entzaubert und sich mit einem Schlag in der Hammergruppe C zum Turnier-Mitfavoriten aufgeschwungen. Die "Squadra Azzurra" erlebte beim bitteren 0:3 (0:2) gegen das "Oranje"-Team" gestern Abend ihr blaues Wunder

 Rafael van der Vaart. Foto: dpa

Rafael van der Vaart. Foto: dpa

Bern. Mit dem ersten Sieg über Italien seit 30 Jahren haben die Niederlande den Weltmeister entzaubert und sich mit einem Schlag in der Hammergruppe C zum Turnier-Mitfavoriten aufgeschwungen. Die "Squadra Azzurra" erlebte beim bitteren 0:3 (0:2) gegen das "Oranje"-Team" gestern Abend ihr blaues Wunder. Vor 38777 Zuschauern im neuen Wankdorf-Stadion von Bern glänzten beim Europameister von 1998 vor allem zwei Stars von Real Madrid: Ruud van Nistelrooy brachte mit seinem 32. Tor im 62. Länderspiel die Niederlande in Führung (26. Minute). Wesley Sneijder erhöhte an seinem 24. Geburtstag auf 2:0 (31.). Giovanni van Bronckhorst machte elf Minuten vor dem Ende alles klar.

Van Nistelrooy stach damit den frustrierten Bundesliga-Torschützenkönig Luca Toni vom FC Bayern München aus. Das Duell der befreundeten Trainer Marco van Basten und Roberto Donadoni, die sich seit gemeinsamen Zeiten beim AC Mailand kennen, gewann der nach dem Turnier zu Ajax Amsterdam wechselnde van Basten. Noch nie zuvor hatte Italien übriges ein EM-Auftaktspiel verloren.

Mit einer starken Hamburger Fraktion waren die Niederländer aufgelaufen: Neben Regisseur Rafael van der Vaart standen auch Nigel de Jong und Joris Mathijsen in der Anfangsformation - zudem überraschend der frühere HSV-Profi Khalid Boulahrouz vom FC Sevilla, der erst kurzfristig nachnominiert worden war.

Als Vertreter des verletzten Fabio Cannavaro spielte auf italienischer Seite ebenfalls ein "alter Bekannter": Marco Materazzi, dessen Privatduell mit Zinedine Zidane vom WM-Finale 2006 die Fußball-Welt in helle Aufregung versetzt hatte, rückte in die italienische Innenverteidigung. Kapitän Cannavaro wurde jedoch schmerzlich als Abwehrorganisator vermisst.

Die erste Szene gehörte nicht van Nistelrooy, sondern Toni: Der Bayern-Profi konnte sich in der 12. Minute nach einer Flanke von Gennaro Gattuso absetzen - sein sein Kopfball ging allerdings deutlich am Tor vorbei. Im Duell der beiden 31-jährigen Stürmerstars stand dann aber van Nistelrooy im Blickpunkt: In der 18. Minute hatte er nur noch Gianluigi Buffon vor sich. Der herausstürmende Torhüter brachte den Torjäger ins Straucheln, aber er fiel nicht - und Schiedsrichter Peter Fröjdfeldt aus Schweden pfiff auch keinen Elfmeter. dpa

 Ruud van Nistelrooy. Foto: dpa

Ruud van Nistelrooy. Foto: dpa

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