SV Elversberg feiert ersten Saison Karger trumpft erstmals richtig auf

Elversberg · Der Offensivspieler schießt die SV Elversberg mit drei Toren zum 4:1-Heimerfolg gegen Rot-Weiß Koblenz.

Nach seinem Treffer zum 4:1 breitet Nico Karger die Arme aus und feiert mit den Fans an der Kaiserlinde sein drittes Tor an diesem Nachmittag.

Nach seinem Treffer zum 4:1 breitet Nico Karger die Arme aus und feiert mit den Fans an der Kaiserlinde sein drittes Tor an diesem Nachmittag.

Foto: Thomas Wieck

„Das war das erste Mal in meiner Karriere, dass ich alleine auf den Torhüter zugelaufen bin und den Ball gelupft habe. Ich kannte das bislang nur aus dem Fernsehen“, sagte Nico Karger am vergangenen Samstag nach dem 4:1-Sieg des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg gegen Rot-Weiß Koblenz. Kargers Lupfer, über den er nach dem Spiel selber etwas schmunzeln musste, war das 3:1 für die SVE in der 62. Minute. Aber wieso lupft man denn, wenn man es vorher noch nie gemacht hat? „Das ist einfach so passiert. Ich glaube, es ist das Beste, wenn man in solchen Momenten einfach nicht denkt, sondern nur macht“, sagte der 28-Jährige.

Der gebürtige Bayer, der bis zu seinem Wechsel vor einem Jahr nach Elversberg ausschließlich für den TSV 1860 München spielte, machte sein bislang bestes Spiel im Saarland. Er traf dreimal und bereitete auch noch das 1:0 von Israel Suero vor (9.). „Ich habe in München vielleicht mal zehn Minuten am Ende eines Spiels im Sturm gespielt“, erinnerte sich Karger. In der vergangenen Vorbereitung spielte er unter Trainer Horst Steffen ein Spiel im Sturm und erzielte drei Tore.

Vor 1622 Zuschauern im Stadion an der Kaiserlinde ließ Steffen Karger am Samstag gegen Rot-Weiß Koblenz von Beginn an im Sturm spielen und stellte dafür Luca Schnellbacher auf die linke Außenbahn. „Der Schachzug ging auf, beide haben ein starkes Spiel gemacht. Wir haben heute insgesamt gut gespielt und uns von Fehlern und durch das Gegentor nicht aus der Ruhe bringen lassen“, erklärte der Trainer.

Sekunden vor dem Pausenpfiff erhöhte Karger nach starker Vorarbeit von Robin Fellhauer auf 2:0. Einen kleinen Rückschlag gab es in der 60. Minute, als Quentin Fouley einen Handelfmeter zum 2:1 verwandelte. „Ich habe jetzt in vier Wochen mehr Elfmeter auf das Tor bekommen als in der ganzen vergangenen Saison. Das ist verrückt. Wir haben heute aber stabil gespielt und gute Lösungen gefunden“, sagte SVE-Torhüter Frank Lehmann. Der Gegentreffer war zwei Minuten später nach Kargers Lupfer wieder vergessen.

Wiederum nur vier Minuten später lief Karger aus spitzem Winkel aufs Tor zu und hämmerte den Ball genau ins lange Eck zum 4:1 (66.). „Ich hatte ja noch drei richtig gute Chancen, habe von sechs Chancen nur drei verwandelt. Das ist noch ausbaufähig“, sagte Karger mit einem Schmunzeln.

Zum ersten Mal in dieser Saison kehrte dann eine gewisse Leichtigkeit ins Spiel der SVE ein. Der Ball lief, und die Elversberger hätten durch Karger und die eingewechselten Kevin Koffi und Yannik Haupts noch mehr Tore erzielten können. „Man muss auch klar sagen, dass das heute auf der anderen Seite nicht das Niveau war wie der SSV Ulm oder die Offenbacher Kickers. Wir haben heute auch Fehler gemacht, doch die wurden nicht bestraft“, relativierte Trainer Steffen die leichte Euphorie.

Am Tag nach dem 4:1 gab die SVE die Verpflichtung von Semih Sahin bekannt. Der 21-jährige Mittelfeldspieler, der am Samstag schon im Stadion war und seine neuen Mitspieler beobachtete, stand in der vergangenen Saison 31 Mal für den Ligakonkurrenten TSG Hoffenheim II auf dem Platz. Die Hoffenheimer sind am kommenden Samstag der nächste Gegner der SV Elversberg. Zudem möchte die SVE trotz des starken Auftritts von Karger noch einen Stürmer holen.

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