DFB-Pokal Nicht nur in Mainz herrscht Festtags-Stimmung

Berlin · Auch Drittligist SC Paderborn, der FC Schalke 04 und der VfL Wolfsburg freuen sich über den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale.

 Die Spieler des FSV Mainz 05 feiern den 3:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart und den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale.

Die Spieler des FSV Mainz 05 feiern den 3:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart und den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale.

Foto: dpa/Thomas Frey

Der FC Schalke 04 und der SC Paderborn feierten die vorzeitige Bescherung, der VfL Wolfsburg schleppte sich in die Weihnachtspause – und beim VfB Stuttgart gab es die Rute für die Profis. Der Jahresabschluss im DFB-Pokal-Achtelfinale zeigte vor allem eines: Die fußballfreie Zeit kommt den Bundesligisten gerade recht. Auf den letzten Metern vor dem Fest war ihnen die Erschöpfung eines langen Jahres anzumerken.

So beim FC Schalke. Trotz des mühsamen 1:0 (0:0)-Sieges gegen den 1. FC Köln und 13 Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage gab sogar Erfolgstrainer Domenico Tedesco zu, dass dem Vize-Herbstmeister die spielerische Klasse eines Bundesliga-Spitzenteams fehlt. „Das Spiel gegen Köln war ein Sinnbild der Saison: harte Arbeit. Wir schießen keinen aus der Arena“, sagte der Bundesliga-Neuling und fügte an: „Dieser Hype um Schalke ist ein bisschen zu groß. Wenn du ein, zwei Spiele weniger gewinnst, bist du auf einmal Sechster oder Siebter.“

Der 32-Jährige weiß, dass in der besten Bundesliga-Hinrunde seit 2011 und der längsten Erfolgsserie seit 2007 eine gehörige Portion Glück im Spiel war – und mehr Wollen als Können. „Wir brauchen den gleichen Kraftakt, oder sogar doppelt so viel, für den zweiten Durchgang“, mahnte Tedesco: „Die Qualität der anderen Teams ist riesig.“

In Stuttgart brennt dagegen nach der 1:3 (1:0)-Niederlage beim Bundesliga-Rivalen FSV Mainz 05 der Baum. „Die letzten Wochen waren Schrott“, sagte Trainer Hannes Wolf: „Wir haben alle Spiele verloren, das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Das ist sehr frustrierend für uns alle – auch für mich.“ Das Pokal-Aus trotz Führung, zuvor vier Punktspiel-Niederlagen in Folge, nur zwei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz – all das hat seine Spuren beim Coach des Aufsteigers hinterlassen. „Die Mentalität, die Konzentration und die Konsequenz in den entscheidenden Momenten haben zuletzt immer gefehlt“, sagte Wolf. Immerhin mussten die Fans in der Mainzer Arena nicht wegen des mangelnden Niveaus leiden. Und es fielen ja vier Tore.

Bei Gegner Mainz war die Freude ohnehin riesengroß. Trainer Sandro Schwarz war nach dem fulminanten Jahresausklang begeistert. „Es fühlt sich großartig an. Was die Jungs im letzten Spiel alles rausgefeuert und wie sie es gedreht haben“, sagte er strahlend: „Für Mainz ist es keine Selbstverständlichkeit, weiter im Pokal-Wettbewerb vertreten zu sein. Es war wichtig, mit einem guten Gefühl in die Winterpause zu gehen.“ Zuletzt gelang den Mainzern der Einzug in die Runde der letzten Acht vor fünf Jahren.

Ebenso gut war die Stimmung beim Drittligisten SC Paderborn nach dem 1:0 (0:0) gegen den FC Ingolstadt. Durch das Siegtor von Ben Zolinski (56. Minute) warf der SC nicht nur den dritten Zweitligisten aus dem Wettbewerb, sondern zog zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Runde der letzten Acht ein. Doch Trainer Steffen Baumgart blieb cool und blickte gleich auf die Viertelfinal-Auslosung am 7. Januar: „Der Sieg war nicht unverdient. Wir freuen uns auf die Auslosung. Jeder, der noch im Topf ist, wird sich uns als Gegner wünschen.“

Schwerer als erhofft taten sich die Wolfsburger beim 2:0 (0:0) nach Verlängerung gegen den aufstiegsambitionierten Zweitligisten 1. FC Nürnberg. VfL-Trainer Martin Schmidt hatte die halbe Stammformation erst mal auf der Bank gelassen. Auch deshalb hatte der Club eine gute Stunde lang die klareren Chancen und alle Möglichkeiten, einen Erstligisten aus dem Pokal zu werfen. Der Wolfsburger Sportchef Olaf Rebbe behauptete hingegen: „Unsere Mannschaft hat gezeigt, wie man auswärts auftreten muss – geduldig, mit offenem Visier, engagiert.“ Die Treffer von Felix Uduokhai (96.) und Daniel Didavi (118.) waren aber Zufallsprodukte. Die Partie bewies deutlich: Nürnberg ist ein erstklassiger Zweitligist und Wolfsburg ein zweitklassiger Erstligist.

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