Nicht alle Ex-Braves sind in der Ferne glücklich

Homburg. Die Saison in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A neigt sich dem Ende entgegen. Bevor die Saar-Pfalz Braves die Spielzeit am 23. April mit einem Heimspiel gegen die Cuxhaven Baskets beenden, müssen sie an diesem Samstag ab 19.30 Uhr zur letzten Auswärtspartie beim BV Chemnitz antreten

Homburg. Die Saison in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A neigt sich dem Ende entgegen. Bevor die Saar-Pfalz Braves die Spielzeit am 23. April mit einem Heimspiel gegen die Cuxhaven Baskets beenden, müssen sie an diesem Samstag ab 19.30 Uhr zur letzten Auswärtspartie beim BV Chemnitz antreten. Mit einem Sieg beim direkten Konkurrenten würden die viertplatzierten Homburger ihre Chance wahren, Chemnitz den dritten Rang noch streitig zu machen.Den dritten Rang hatten die Braves auch nach der Saison 2009/2010 inne. Sie waren lange Zeit sogar auf dem Weg, in die Basketball-Bundesliga (BBL) aufzusteigen. Was dem Club nicht gelang, ließen vier damalige Braves-Spieler Realität werden. Sie wechselten in die BBL. Wie sieht ihre Bilanz nach einem Jahr in der deutschen Elite-Liga aus?

Als Gewinner der ehemaligen Braves-Spieler geht ohne Zweifel Maik Zirbes hervor. Zwar stand der Center auch vergangenen Runde schon bei TBB Trier unter Vertrag, aber Spielpraxis bekam er vorwiegend im Saarland, nachdem er für die Rückrunde mit einer Doppellizenz ausgestattet wurde. Für diese Saison hat sich das Konzept der Trierer geändert, unter Neu-Trainer Henrik Rödl wird verstärkt auf die Jugend gesetzt - und Zirbes hat seine Chance genutzt.

Eine gute Überbrückungszeit

Zirbes kommt im Durchschnitt auf knapp 17 Minuten Einsatzzeit, 7,1 Punkte und 4,3 Rebounds. "Bei den Braves hatte ich eine gute Überbrückungszeit. Nun bekomme ich auch in Trier das Vertrauen des Trainers und versuche, das mit Leistung zurückzuzahlen", sagt Zirbes, der mit seiner Mannschaft noch Chancen auf die Playoff-Teilnahme hat.

Davon kann Tim Schwartz nur träumen. Er steckt mit den Gießen 46ers im Abstiegskampf. "Dass wir so weit unten stehen würden, habe ich vor der Saison nicht erwartet", zeigt sich Schwartz überrascht vom 16. Platz seiner neuen Mannschaft. Doch bereut hat der 23-Jährige seinen Wechsel zu keiner Zeit: "Mit meiner Entwicklung bin ich sehr zufrieden. Ich hätte nicht gedacht, dass ich in meiner ersten BBL-Saison schon so viel Spielzeit bekomme." Der Flügelspieler stand etwas mehr als sechs Minuten pro Spiel auf dem Feld.

Nicht mehr auf dem Feld der Basketball-Bundesliga stehen Walt Baxley und Whit Holcomb-Faye. Baxley, der vergangene Saison im Trikot der Braves mit 50 Punkten in einem Spiel für Furore gesorgt hat, verließ Erstligist Ratiopharm Ulm bereits nach ein paar Monaten in Richtung Finnland. "Bei Walt hat es mich gewundert, dass er sich in Ulm nicht durchsetzen konnte. Vom Profil und der Situation hat eigentlich alles gepasst", wundert sich Braves-Manager Stephan Seile über Baxleys Scheitern. Seit Dezember geht der Amerikaner in der 1. finnischen Division für Kauhajoki auf Korbjagd.

Sein damals bester Kumpel bei den Braves, Holcomb-Faye, kam kurz vor Saisonbeginn bei den Walter Tigers Tübingen unter. Auf Grund von Verletzungssorgen statteten die Tigers den Spielmacher mit einem Zwei-Monats-Vertag aus. Nach der Rückkehr der Rekonvaleszenten und dem Ablauf der acht Wochen trennten sich die Wege wieder. Holcomb-Faye wechselte nach Österreich zum WBC Wels, wo er sich kurz vor Playoff-Beginn im März einen Mittelfußbruch zuzog und nun ausfällt.

Ob es auch dieses Jahr wieder einen Bruch im Mannschaftsgefüge der Saar-Pfalz Braves geben wird und der Verein die Leistungsträger ziehen lassen muss, wird sich demnächst zeigen. Einzig Trainer Nenad Josipovic und Mirko Damjanovic besitzen bereits für die kommende Runde einen Vertrag - für alle anderen beginnt das Pokern mit dem Saisonende.

Hintergrund

Die Saar-Pfalz Braves haben mit dem Basketball-Verband Saarland (BVS) und zahlreichen saarländischen Vereinen das Projekt "Team Saarland" ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um das Vorhaben, ab der nächsten Saison eine U16 für die Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) zu melden. Die Lizenz kann möglicherweise durch eine "Wildcard" (freies Startrecht) oder durch die Qualifikation bei einem Turnier im Juni erworben werden.

Braves-Geschäftsführer Michael Littig präsentierte das Konzept vergangene Woche beim Jugendtag des BVS. "Die Vereine waren sehr interessiert und gaben positive Signale", sagt Littig. Die Mannschaft wird wie eine Saarland-Auswahl fungieren, wobei die Jugendlichen sowohl bei ihrem Heimatverein wie auch in der JBBL spielen dürfen.

Zur Spieler-Sichtung veranstalten die Braves von 18. bis 23. April ein Oster-Camp. Weitere Informationen gibt es unter www.saar-pfalz-braves.de oder (0 68 41) 97 80 90. hej

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