Nguyen und Co. mit Finaleinzug trotz zu wenigen Punkten

Bern · Marcel Nguyen machte gute Miene zum bösen Spiel. Für ein paar Schnappschüsse gesellten sich der zweimalige Olympiazweite und die restlichen deutschen Kunstturner, auch Waldemar Eichorn von der TG Saar , zu den Punktrichtern. Das Lächeln kam den deutschen Turn-Assen trotz der geglückten Qualifikation für das Mannschafts-Finale bei der EM in Bern nur schwer über die Lippen - weil fragwürdige Punktevergaben der Offiziellen auf Unverständnis stießen.

"Die Wertungen haben mir nicht gefallen. Das war echt nicht nachvollziehbar", sagte Bundestrainer Andreas Hirsch insbesondere mit Blick auf Nguyens Auftritte an Reck und Barren. "So schlecht fand ich meine Übungen nicht. Ich hatte mir da schon mehr erwartet", erklärte Nguyen. An seinen besten Geräten wurden kleine Fehler von den Punktrichtern hart bestraft. "Natürlich war nicht alles sauber", sagte Hirsch, "aber Abzüge in dieser Dimension konnte ich mir nicht erklären".

Und dennoch: Nach dem Stotterstart am vermeintlich besten Gerät (Reck ) gaben sich die Athleten des Deutschen Turner-Bundes nicht auf. Sie nahmen die zu geringen Bewertungen laut Hirsch "professionell auf" - und schafften als sechstes Quintett die Qualifikation für das Finale der besten acht Mannschaften an diesem Samstag ab 14.30 Uhr. "Es war wichtig, dass wir durchgekommen sind", sagte Nguyen, der sich trotz Luft nach oben mit den Prognosen für das Einzelfinale am Barren am Sonntag ab 12.15 Uhr zurückhielt. Sonst schaffte kein Deutscher die Qualifikation für ein Gerätefinale - auch der Saarländer Eichorn nicht. Er verpasste mit 14,600 Punkten den Endkampf am Pauschenpferd deutlich.

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