Neuzugang Göcer ist gerne wieder zurück im Saarland

Homburg · Der Neuzugang des FC Homburg will keine großen Töne spucken, sondern Taten sprechen lassen. Auf dem Platz kann der im Saarland bekannte 26-Jährige bis auf im Tor und im Sturmzentrum überall auftauchen.

 Seit dieser Saison spielt Serkan Göcer für den FC Homburg. Dorthin hat ihn sein ehemaliger Trainer Jürgen Luginger geholt. Mit dem FCH möchten beide in der kommenden Saison ganz oben mitspielen.

Seit dieser Saison spielt Serkan Göcer für den FC Homburg. Dorthin hat ihn sein ehemaliger Trainer Jürgen Luginger geholt. Mit dem FCH möchten beide in der kommenden Saison ganz oben mitspielen.

Foto: Andreas Schlichter

Was haben Kevin Maek und Nico Zimmermann gemeinsam? Der Innenverteidiger vom FC Homburg und Mittelfeldspieler Zimmermann, der mittlerweile beim Oberligisten SV Röchling Völklingen kickt, waren bis jetzt die einzigen beiden Spieler, die für alle drei aktuellen saarländischen Regionalligisten am Ball waren. Von der kommenden Saison an wird ein weiterer Name diesen kleinen Kreis erweitern. Nachdem Serkan Göcer von Juli 2012 bis Januar 2014 beim 1. FC Saarbrücken und unmittelbar danach auch ein halbes Jahr bei der SV Elversberg Station gemacht hatte trägt der Mittelfeldmann nun das grün-weiße Trikot der Homburger. „Ich hatte eine gute Zeit hier und habe mich schon wohlgefühlt. Da kommt man auch gerne wieder“, freut sich Göcer über seine Rückkehr ins Saarland.

Nach seinem Abgang vom damaligen Drittligisten Elversberg schloss sich der heute 26-Jährige der zweiten Mannschaft des FC Schalke 04 an. Dort traf er wieder auf seinen heutigen Homburger Trainer Jürgen Luginger, der ihn bereits beim FCS trainiert hatte.

2016 führte Göcer sein Weg weiter zu den Kickers Offenbach. Dort lernte er Co-Trainer Joti Stamatopoulos kennen, der heute als Assistent von Luginger beim FCH arbeitet. Die alten Verbindungen machten es dem im pfälzischen Dernbach geborenen Spieler leicht, den Weg aus Offenbach ins Ostsaarland zu finden. „Ich kenne Trainer Luginger noch aus Saarbrücken und von Schalke. Und mit Joti habe ich in Offenbach zusammengearbeitet. Dadurch kam der Kontakt schnell zustande, und es hat auch gleich alles gepasst in Homburg“, erzählt Göcer über die Hintergründe seines Wechsels.

Daraus, dass er mit Homburg gerne wieder dorthin möchte, wo er mit Saarbrücken und Elversberg schon einmal war, macht er keinen Hehl. Nachdem er mit seinem Ex-Verein Offenbach in der abgelaufenen Saison zum Favoritenkreis zählte, am Ende aber nur auf einem enttäuschenden fünften Tabellenplatz landete, weiß der Nachfolger von Maek und Zimmermann aber auch, dass die Rückkehr in die 3. Liga alles andere als leicht werden wird.

Die Chancen darauf bei seinem neuen Arbeitgeber sieht Göcer als gut an. Zu einer vorlauten Ansage lässt sich der zurückhaltende junge Mann allerdings nicht verleiten. „Wir wollen jetzt keine großen Töne raushauen. Jeder weiß, dass wir hier eine gute Truppe beisammen haben, da braucht man nicht viel zu sagen. Man hat ja gesehen, was Homburg in der letzten Saison geleistet hat. Jetzt gilt es für uns, gut zu arbeiten, und dann müssen wir schauen, was möglich ist“, sagt der Neu-Homburger.

Wo genau sein Platz auf dem Feld sein wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Da Daniel di Gregorio nach seiner Kreuzband- und Meniskusverletzung nach eigener Einschätzung zum Saisonstart noch nicht wieder fit sein wird, könnte es einen Dreikampf zwischen dem bisherigen Kapitän Christian Telch, Patrick Lienhardt und Göcer um die meist doppelt besetzte Position im zentralen Mittelfeld geben.

Für den Neuzugang, den Luginger nicht zuletzt wegen seiner Flexibilität schätzt, kommen allerdings auch eine ganze Reihe anderer Positionen in Frage. „Die letzte Zeit habe ich mich auf der Sechser-Position wohlgefühlt. Aber ich habe schon viele Positionen gespielt: in der Innenverteidigung, auf der Acht, hinten rechts uns links und auch auf der offensiven Außenbahn“, beschreibt sich der vielseitige Kicker selbst.

Mit anderen Worten: Mit Ausnahme der Torwartposition und als Mittelstürmer kann Göcer überall auf dem Platz auftauchen. Er selbst bezeichnet sich als „eher defensiv denkenden Spieler. Mir ist es wichtig, der Mannschaft Stabilität geben zu können.“ Und mit einem Grinsen fügt er hinzu: „Aber wenn ich Torchancen bekomme, kann ich sicher auch das ein oder andere Tor erzielen.“ Wenn also die alte Fußballweisheit zutrifft, dass die Offensive Spiele, die Defensive aber Meisterschaften gewinnt, könnte Göcer der richtige Mann sein, um den Homburger Traum von der 3. Liga wahr werden zu lassen – ganz ohne große Töne zu spucken.

Der FC Homburg hat am Donnerstagnachmittag in Bitburg sein Testspiel gegen den Drittliga-Absteiger Fortuna Köln mit 0:1 verloren. Das Tor des Tages erzielte Fortuna Kölns Kevin Lange in der 13. Minute.

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