Neuville will mehr als nur ein Fremdenführer sein

Ascona. Als Michael Ballack & Co. gestern im sommerlichen Ascona ihre Nobelherberge bezogen, begrüßte sie Heimschläfer Oliver Neuville schon erwartungsfroh vom Balkon aus. Doch in seiner Heimat will der Stürmer nicht nur als Fremdenführer helfen, sondern auf dem Weg zum EM-Titel vor allem auf dem Platz glänzen

 Im Blickpunkt des Interesses: Oliver Neuville, rechts, bei der Pressekonferenz gestern im deutschen EM-Quartier in Tenero. Foto: dpa

Im Blickpunkt des Interesses: Oliver Neuville, rechts, bei der Pressekonferenz gestern im deutschen EM-Quartier in Tenero. Foto: dpa

Ascona. Als Michael Ballack & Co. gestern im sommerlichen Ascona ihre Nobelherberge bezogen, begrüßte sie Heimschläfer Oliver Neuville schon erwartungsfroh vom Balkon aus. Doch in seiner Heimat will der Stürmer nicht nur als Fremdenführer helfen, sondern auf dem Weg zum EM-Titel vor allem auf dem Platz glänzen. "Wir sind hier, um eine EM zu spielen und nicht um Urlaub zu machen", sagte Neuville, der dennoch den einen oder anderen Insidertipp parat haben wird. "An einem freien Nachmittag kann ich etwas zeigen."

Oliver Neuville kommt heim. Im Tessin, genauer in Locarno, wurde Neuville vor 35 Jahren geboren. In Tenero, wo Bundestrainer Joachim Löw dem Team seit gestern den Euro-Feinschliff verpasst, absolvierte der Angreifer von Borussia Mönchengladbach mit 18 Jahren sein erstes Trainingslager. Auf der Zielgeraden seiner Karriere darf er nun die Rückkehr zu seinen Wurzeln genießen. "Mit der Nationalmannschaft hier zu sein, ist wunderbar", sagte der Stürmer, der bis zum Eintreffen des Teams bei der Mutter übernachtet hatte. "Ich freue mich sehr, dass ich im Tessin bin. Meine ganze Familie wohnt hier, mein Sohn, meine Schwester." Dass er das Hotel Mama nun gegen eine Luxus-Herberge tauschen muss, dürfte der Joker der Nation wohl verschmerzen. "Die Zimmer sind sehr schön", sagte der 68-malige Nationalspieler (zehn Tore).

Doch so schön es im Kreise der Familie ist - der sportliche Auftritt steht an erster Stelle. Und spätestens beim ersten Spiel gegen Polen dürften vor allem bei Neuville noch einmal Erinnerungen an seinen Last-Minute-Treffer beim 1:0-Sieg vor 24 Monaten beim WM-Sommermärchen aufkommen. "Das Tor ist zwar schon weit weg, aber es war das emotionalste Tor, das ich je gemacht habe", sagte der WM-Dritte. Schmunzelnd fügte er an: "Ich hoffe, dass wir das Tor diesmal früher machen." dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort