Neues System, viele Fragen

Saarlouis-Fraulautern. Noch immer schwingt etwas Skepsis in der Stimme von Heinz Falk mit, wenn er über das neue Spielsystem in den Tischtennis-Bundesligen spricht. "Wir sind damit nach wie vor nicht glücklich", sagt der Vorsitzende des Frauen-Bundesligisten TTSV Fraulautern und spielt auf die Reduzierung auf Dreier-Mannschaften an

 Der TTSV Fraulautern hofft vor allem auf die Chinesin Li Fen. Innerhalb des neuen Spielsystems in der Tischtennis-Bundesliga fällt der Spitzenspielerin eine tragende Rolle zu. Foto: Ruppenthal

Der TTSV Fraulautern hofft vor allem auf die Chinesin Li Fen. Innerhalb des neuen Spielsystems in der Tischtennis-Bundesliga fällt der Spitzenspielerin eine tragende Rolle zu. Foto: Ruppenthal

Saarlouis-Fraulautern. Noch immer schwingt etwas Skepsis in der Stimme von Heinz Falk mit, wenn er über das neue Spielsystem in den Tischtennis-Bundesligen spricht. "Wir sind damit nach wie vor nicht glücklich", sagt der Vorsitzende des Frauen-Bundesligisten TTSV Fraulautern und spielt auf die Reduzierung auf Dreier-Mannschaften an. Die spielen maximal vier Einzel, nach Erreichen des dritten Punktes wird abgebrochen. Beim Stand von 2:2 entscheidet das Abschlussdoppel. Die Spitzenspielerin darf zwei Mal im Einzel an den Tisch, dafür dann aber nicht im Doppel.

"Das heißt, dass alleine eine gute Spitzenspielerin die halbe Miete bedeutet", analysiert Falk. "Sollte die aber einmal ausfallen, wird es für jede Mannschaft schwer. Es wird einige kuriose Ergebnisse geben." Außerdem bemängelt er von Beginn an die mögliche Kürze der Partien, die nicht förderlich sei, um Talente zu entwickeln: "Es kann sein, dass man durch halb Deutschland fährt, um drei Sätze zu spielen."

Etwas optimistischer stimmt Falk, dass er mit der Chinesin Li Fen über eben eine solche Spitzenspielerin verfügt, die den Unterschied ausmachen kann. In der abgelaufenen Saison spielte sie mit 22:8 Siegen die zweitbeste Bilanz der ganzen Liga. In diesem Jahr ist ihr Ähnliches zuzutrauen, da sie wieder mehr und regelmäßiger trainieren wird - vor allem im Deutschen Tischtennis-Zentrum in Düsseldorf. "Sie kann wieder eine überragende Saison spielen", sagt Falk.

Das wird sie auch müssen, denn auf den anderen Positionen werden es die übrigen TTSV-Spielerinnen schwer haben. Vor allem deshalb, weil die Konkurrenz immens aufgerüstet hat und auch an den hinteren Positionen Spielerinnen aus den Top 100 der Weltrangliste aufgeboten hat. "Also lautet das Saisonziel für uns Klassenerhalt. Das neue Spielsystem macht jede andere Aussage unkalkulierbar", glaubt Falk.

Bei Amelie Solja ist nicht sicher, inwiefern ein Belagwechsel ihre Spielstärke beeinflussen wird. Außerdem ist fraglich, ob die erst 14-jährige Petrissa Solja auf diesem Niveau für Punkte sorgen kann. Und Neuzugang Olga Nemes, 40, war in der 2. Liga Süd für eine Bilanz von 27:8 Siegen gut - in der Ersten Liga weht jedoch ein ganz anderer Wind. Der erste Gegner am Sonntag (14 Uhr, Steinrauschhalle) ist dann auch noch Vizemeister 3B Berlin. "Eine schwere Aufgabe", weiß Falk. "Aber wie gesagt: Mit diesem System ist alles möglich."

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