Neuer Wind und alte Rucksäcke

Saarbrücken. Auf dem Trainingsplatz der Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken weht seit gestern ein neuer Wind. Mit Stephan Fröhlich hat ein energischer und gestenreicher Trainer die Führung übernommen - ganz anders als der eher ruhige und wortkarge Winfried Klein, der den FCS in der vergangenen Saison zurück in die Bundesliga geführt hatte

Saarbrücken. Auf dem Trainingsplatz der Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken weht seit gestern ein neuer Wind. Mit Stephan Fröhlich hat ein energischer und gestenreicher Trainer die Führung übernommen - ganz anders als der eher ruhige und wortkarge Winfried Klein, der den FCS in der vergangenen Saison zurück in die Bundesliga geführt hatte. Schon beim Trainingsauftakt gestern im FC-Sportfeld zeigte Fröhlich, der zuletzt den 1. FFC Frankfurt II trainiert hatte, dass er genau weiß, wo er mit seinen Spielerinnen hin will. Er gab lautstarke, klare Anweisungen und kannte bereits die Namen aller Akteurinnen auf dem Platz. "Das erste Training ist immer auch ein Kennenlernen, aber es war deutlich zu sehen, dass bei der Mannschaft der Wille da ist, die Herausforderungen der neuen Saison anzunehmen", sagte der 39-Jährige in Anspielung auf die schwere Aufgabe Klassenverbleib.

Die etwa 60 Fans am Spielfeldrand bekamen gestern vier neue Gesichter in der Offensive zu sehen. Neben den Neuzugängen Maike Trach (17), Selina Dambier (20, beide 1. FFC Frankfurt II) und Agata Tarczynska (21, ASZ Wroclaw) nahm mit der Französin Elodie Martins (24, St. Avold) auch eine Testspielerin am Training teil. Aus der eigenen Jugend und der zweiten Mannschaft rückten Anika Scherer (17) und Torfrau Christina Ehl (19) auf. Für die Polin Tarczynska war es eine Rückkehr nach Saarbrücken. Sie hatte bereits in der Saison 2005/2006 beim FCS gespielt. Danach ging sie in die Heimat zurück, um ihr Abitur zu machen. "Es war eine gute Entscheidung zurückzukommen", sagte die Stürmerin, die ein Angebot des Ligakonkurrenten SG Essen-Schönebeck abgelehnt hatte.

Fröhlich zeigte sich zufrieden mit den Neuen und lobte vor allem das "elegante, technisch versierte Spiel" von Tarczynska und Dambiers "Ruhe beim Torabschluss". Der Trainer weiß jedoch auch, dass die Neuzugänge nach dem Weggang vieler Leistungsträgerinnen (die SZ berichtete) in große Fußstapfen treten: "Ich sehe das als Chance, an der Aufgabe zu wachsen und zu sagen: Ich übernehme den Rucksack, den vorher die anderen getragen haben."

Fünf Spielerinnen des aktuellen Kaders fehlten beim Trainingsauftakt. Stephanie Kaiser hat eine Oberschenkelzerrung, die laut Abteilungsleiter Joachim Grewenig "aber nicht tragisch ist". Christina Arend, Julia Leykauf und die US-Amerikanerinnen Juliana Edwards und Kelli Cronkrite sind noch im Urlaub, stoßen aber bald zur Mannschaft.

An diesem Donnerstag bestreitet der FCS ein Testspiel. Der Gegner heißt ab 17 Uhr in Kirkel-Limbach SV Dirmingen.

"Sie ist eine elegante, technisch versierte Spielerin."

FCS-Trainer

Stephan Fröhlich

über Neuzugang

Agata Tarczynska

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