Neuer Trainer, neue Hoffnung
Dortmund · Unter der Regie von Trainer Thomas Tuchel beginnt bei Borussia Dortmund der Kampf um die Stammplätze. Doch in den ersten Tagen des Klopp-Nachfolgers stehen noch Umbauarbeiten innerhalb des Kaders an.
Alles auf neu. Mit dem Amtsantritt von Thomas Tuchel beginnt bei Borussia Dortmund eine andere Zeitrechnung. Nach sieben Jahren mit Jürgen Klopp tritt der ehemalige Mainzer ein schweres Erbe an. Der suboptimale Zeitplan der Borussia bis zum Bundesligastart Mitte August macht den Einstieg nicht einfacher. Eine kräftezehrende Asienreise vom 5. bis 11. Juli und der frühe Einstieg in die Qualifikation zur Europa League beeinträchtigen die Vorbereitung. Dennoch verbreitet Tuchel Aufbruchstimmung: "Wir werden Lösungen finden, damit umzugehen."
Viel Lust auf Neues
Nach dem Abschied von Kultfigur Klopp wächst bei vielen Profis die Lust auf Neues. Auch der aus Mainz nach Dortmund zurückgekehrte Jonas Hofmann empfindet den Wechsel als neue Chance: "Es ist überhaupt kein Nachteil, dass Jürgen Klopp nicht mehr da ist. Es gibt auch andere Trainer, die auf junge Profis setzen - so wie Thomas Tuchel."
Wie gewissenhaft der Klopp-Nachfolger die Aufgabe angeht, bekommen die Profis vom ersten Trainingstag an zu spüren. Mit einem profanen Laktattest will sich Tuchel nicht begnügen. Die eigens in ein Institut außerhalb Dortmunds verlegte Leistungsdiagnostik soll einen genaueren Überblick über den Fitnesszustand der Spieler geben. Diese Werte nutzt Tuchel zur Erstellung individueller Trainingspläne, die den hohen Verletztenstand der vergangenen Jahre verringern sollen.
Zusätzliche Arbeit verursachen die Gespräche zur Zusammenstellung des Aufgebots. Gut möglich, dass noch vor der Asienreise mit Testspielen in Japan und Malaysia geklärt wird, ob Ilkay Gündogan bleibt oder geht. Tendenz: Er bleibt.
Dass Weltmeister Roman Weidenfeller weiter zum Aufgebot gehört, erscheint eher unwahrscheinlich. Kaum vorstellbar, dass sich der Torhüter hinter dem ehemaligen Freiburger Roman Bürki und dem Australier Mitch Langerak mit der Rolle als Nummer drei begnügt. Auf Trennung stehen auch die Zeichen bei Ciro Immobile. Der Italiener liebäugelt mit einer Rückkehr in sein Heimatland. Solange er nicht transferiert ist, fehlen die Mittel für einen neuen Torjäger wie den angeblich ins Auge gefassten Wolfsburger Bas Dost. Oberste Priorität hat die Verkleinerung des Kaders. Neben Weidenfeller und Immobile dürfte auch Milos Jojic vor dem Absprung stehen. Der 1. FC Köln soll Interesse an einer Verpflichtung des serbischen U21-Nationalspielers haben.