Neuer Trainer, altes Problem

Saarlouis · Es sah zwischenzeitlich so gut aus: In der ersten Halbzeit führte die HG Saarlouis im DHB-Pokalspiel zu Hause gegen die DJK Rimpar lange Zeit klar. Doch dann brach die Mannschaft ein – und verlor mit 22:24.

 Ausgepumpt und enttäuscht liegt der Saarlouiser Spieler Peter Walz nach der 22:24-Niederlage gegen Rimpar auf dem Boden der Stadtgartenhalle. Das Spiel hatte viel Kraft gekostet. Foto: ruppenthal

Ausgepumpt und enttäuscht liegt der Saarlouiser Spieler Peter Walz nach der 22:24-Niederlage gegen Rimpar auf dem Boden der Stadtgartenhalle. Das Spiel hatte viel Kraft gekostet. Foto: ruppenthal

Foto: ruppenthal

Für die Fans in der Stadtgartenhalle war es eine Art Déjà-vu: Denn die Leistung der HG Saarlouis am Samstagabend erinnerte an die Rückrunde der letzten Saison. Nach einem starken Beginn war es eine plötzlich einsetzende, mangelhafte Chancenverwertung, die zu einer Niederlage des Handball-Zweitligisten führte. Mit 22:24 (13:12) musste sich die Mannschaft des neuen Trainers Jörg Bohrmann in der ersten Runde des DHB-Pokals dem Ligakonkurrenten DJK Rimpar geschlagen geben. Zuvor hatte Erstligist FA Göppingen mit einem standesgemäßen 41:22-Erfolg gegen Drittligist TSB Heilbronn-Horkheim den Einzug in die zweite Pokalrunde, also das "Finale" des kleinen Pokalturniers in der Stadtgartenhalle klargemacht. Das Duell der Erstrunden-Sieger entschied gestern Abend Göppingen mit 30:28 für sich.

Sechs-Tore-Vorsprung verspielt

"Unser Spiel kostet halt viel Kraft. Dann haben wir im Moment nicht viele Alternativen. Durch die Verletzung von Marcel Engels, und weil wir eigentlich noch einen Spieler verpflichten wollten, fehlen uns derzeit zwei Leute", begründet Trainer Bohrmann die Nachlässigkeiten, die sich mit zunehmender Spieldauer häuften. Kraft kostet das Spiel der HG, weil sie nach Ballgewinnen in der starken und aggressiven Abwehr blitzschnell umschalten soll, um so zu Torerfolgen zu kommen. In den ersten 20 Minuten klappte dies vor 350 Zuschauern hervorragend. Die HG, die erstmals vom neuen Kapitän Jonas Faulenbach angeführt wurde, setzte sich leicht ab (6:2, 8:2, 11:8).

In der Folge wurde es dem starken DJK-Schlussmann Max Brustmann allerdings zu leicht gemacht, seine Leistung zu steigern. Die Torabschlüsse wurden schwächer - auch die Siebenmeter wurden nicht verwandelt. So schmolz der Vorsprung zur Pause auf 13:12.

Nach dem Seitenwechsel übernahm Rimpar durch eine 4:0-Serie die Führung, die Saarlouis zwar ausgleichen konnte (18:18). Zu mehr reichte es allerdings nicht - und so siegte die DJK am Ende verdient mit 24:22.

Gute Abwehrarbeit

"Das Auslassen der Torchancen hat uns das Genick gebrochen", haderte Darius Jonczyk nach dem Spiel und forderte für die Zukunft: "Es müssen klare Abschlüsse her. In der Abwehr haben wir bis auf wenige Phasen sehr gut gestanden. Das hat uns Torhütern die Arbeit schon leicht gemacht." Trainer Jörg Bohrmann analysierte: "Wenn man die freien Bälle reinmacht, hat man den Kopf frei und macht weiter Tempo. So aber hat es uns viel Kraft gekostet und wir konnten nicht nachlegen." Ganz unzufrieden war er mit dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison allerdings nicht: "Wir haben schon gut gearbeitet und müssen auch sehen, dass wir mit Rimpar einen starken Gegner hatten. Die Torwartleistung der DJK war bärenstark. Auch unsere Torhüter haben eine gute Leistung gezeigt." Sein Team braucht noch eine Weile, bis das neue Spielsystem verinnerlicht ist und alle Automatismen greifen. Auch das lange Fehlen der Junioren-Nationalspieler Jerome Müller und Lars Weissgerber, die während der Vorbereitung an der EM in Dänemark teilnahmen, mache sich noch bemerkbar.

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