Neuer Schwung mit neuem Trainer

Frankfurt. Mehr Top-Zehn-Platzierungen, mehr Podestplätze und als Krönung eine WM-Medaille mit dem Team: Nach Jahren der Tristesse starten Deutschlands Skispringer mit frischem Schwung und forschen Zielen in die Weltcup-Saison

 Der neue deutsche Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster ist vor dem Saisonstart morgen in Finnland optimistisch. Foto: dpa

Der neue deutsche Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster ist vor dem Saisonstart morgen in Finnland optimistisch. Foto: dpa

Frankfurt. Mehr Top-Zehn-Platzierungen, mehr Podestplätze und als Krönung eine WM-Medaille mit dem Team: Nach Jahren der Tristesse starten Deutschlands Skispringer mit frischem Schwung und forschen Zielen in die Weltcup-Saison. Schon beim Auftakt morgen im finnischen Kuusamo sollen die sieben von Bundestrainer Werner Schuster berufenen Athleten an die guten Leistungen vom Sommer anknüpfen und die Trendwende einleiten. "Die Athleten glauben wieder an sich. Wir sind in Schlagdistanz und wollen so schnell wie möglich unter die Top-Drei-Nationen zurück", verkündete Schuster die Marschroute. Den Feinschliff hat sich das Team um die Routiniers Martin Schmitt, Michael Uhrmann und Michael Neumayer mit 50 Schneesprüngen in Lillehammer geholt. "Wir fahren gut vorbereitet zum Auftakt", sagte Schuster.

Seit dem Mannschafts-Olympiasieg 2002 laufen die einst gefeierten DSV-Springer einem großen Erfolg und ihren Ansprüchen hinterher. Schuster, der im Frühjahr die Nachfolge von Peter Rohwein antrat, soll nun für den lange propagierten Aufschwung sorgen.

Der Österreicher genießt beim Neubeginn das Vertrauen der Athleten und Funktionäre. "Der Sommer hat gezeigt, dass die Mannschaft Achtungszeichen setzen wird. Ich gehe davon aus, dass wir wieder zur Weltspitze aufschließen", erklärte Thomas Pfüller, Sportdirektor des Deutschen Skiverbandes (DSV). Allerdings weiß er, dass sich die Deutschen kaum an der Jagd auf Weltcup-Titelverteidiger Thomas Morgenstern (Österreich) beteiligen können. "Wir sind weit davon entfernt, die erste Geige zu spielen", schätzt Pfüller.

Auch Schuster verfolgt die Politik der kleinen Schritte. "Die Statistik lügt nicht: Die letzten fünf Jahre ging es bergab. Wir müssen die Trendumkehr schaffen, die Top-Zehn-Platzierungen wieder zu erhöhen und unsere Talente an die Weltspitze heranführen", umriss er das mittelfristige Ziel.

In Kuusamo dürfen sich neben den Etablierten die Talente Severin Freund, Erik Simon, Felix Schoft und Junioren-Weltmeister Andreas Wank beweisen. Der Nachwuchs spielt in den Überlegungen des Bundestrainers ohnehin eine wichtige Rolle. "Die Alten können von dem Feuer, von dieser jugendlichen Dynamik profitieren. Sie empfinden das nicht als Bedrohung, sondern als Befruchtung. Gleichzeitig können die Jungen von den Erfahrenen profitieren. Das könnte der Nährboden für einen tollen Winter sein", erklärte Schuster.

Kurzfristig setzt er in erster Linie aber auf die altbewährten Kräfte. "Vielleicht können wir noch mal den Killerinstinkt von Martin Schmitt und anderen Leuten anfachen", sagte Schuster. "Wir haben im Sommer ein Stück weit den Anschluss gefunden", sagte Martin Schmitt. "Man sieht, welches Potenzial im deutschen Skisprung schlummert. Es geht in die richtige Richtung."

 Der neue deutsche Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster ist vor dem Saisonstart morgen in Finnland optimistisch. Foto: dpa

Der neue deutsche Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster ist vor dem Saisonstart morgen in Finnland optimistisch. Foto: dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort