Neuer glaubt fest an die Qualifkation
Saarbrücken. Nicht der WM-Sieg von Boxer Vitali Klitschko oder der 2:1-Sieg Deutschlands gegen Russland bestimmten am Wochenende die Schlagzeilen. Der Abgang von Kevin Kuranyi aus der Nationalmannschaft bewegte die Gemüter. Bei der U21-Auswahl, die sich zurzeit in Saarbrücken auf das Playoff-Spiel zur EM gegen Frankreich vorbereitet, war Kuranyi aber nur ein Thema am Rande
Saarbrücken. Nicht der WM-Sieg von Boxer Vitali Klitschko oder der 2:1-Sieg Deutschlands gegen Russland bestimmten am Wochenende die Schlagzeilen. Der Abgang von Kevin Kuranyi aus der Nationalmannschaft bewegte die Gemüter. Bei der U21-Auswahl, die sich zurzeit in Saarbrücken auf das Playoff-Spiel zur EM gegen Frankreich vorbereitet, war Kuranyi aber nur ein Thema am Rande. "Er war sicherlich enttäuscht, dass er nicht nominiert wurde", zeigte sein Schalker Mannschaftskollege Manuel Neuer Verständnis, "aber ich kenne die Hintergründe nicht, um dazu mehr sagen zu können."
Ohnehin will Neuer lieber mit der U21 für Schlagzeilen sorgen. "Unser Ziel ist die EM in Schweden. Wir sind alle sicher, dass wir uns qualifizieren", sagt der 22-Jährige überzeugt. Doch nach dem 1:1 im Hinspiel in Magdeburg sind die Voraussetzungen für die Partie morgen (19 Uhr) in Metz nicht wirklich gut. Ein Sieg oder ein Unentschieden mit mindestens zwei Toren muss her, will man das EM-Ticket buchen.
In Magdeburg hatte die U21 bis zur 23. Minute gut gespielt und verdient geführt. Dann gab es Eckball für Frankreich. "Der Ball kommt am Fünfer runter. Ich bin einen Schritt zu langsam, muss rückwärts laufen. Dann komme ich mit der Schrittfolge nicht klar - und der Franzose köpft ihn rein. Ich war mir sicher, dass ich den Ball bekomme. Sonst wäre ich nicht rausgekommen.", beschreibt Neuer den Gegentreffer.
Dass ihm nach seinem Mittelfußbruch Spielpraxis fehlt, räumt der 1,93 Meter große Modellathlet ein, will es aber nicht als Entschuldigung vorschieben: "Wichtig ist, dass ich jetzt einige Spiele am Stück mache und wieder in den Rhythmus komme." Die Verletzung hat die steile Karriere des Schalkers schon eingebremst. Vielleicht hätte sonst Neuer und nicht René Adler das Trikot mit der Nummer 1 bei der A-Nationalmannschaft gegen Russland tragen dürfen. "Man kann es sich nicht aussuchen. Für eine Verletzung gibt es nie einen guten Zeitpunkt. Es ist gut, dass mit René Adler ein junger Torwart nachgerückt ist. Ich habe jetzt die Aufgabe, mit der U21 die EM-Qualifikation zu erreichen. Darauf konzentriere ich mich", sagt Neuer.
Zum Sprung in den A-Kader braucht Neuer, der seit 17 Jahren für Schalke spielt, konstant gute Leistungen im Verein. "Wir haben keine schlechte Ausgangsposition, auch wenn die letzten beiden Spiele nicht optimal gelaufen sind", sagt Neuer. Nach dem 0:1 in Köln und dem 2:2 gegen Wolfsburg ist Schalke in der Tabelle auf Rang fünf zurückgefallen. "Wir haben das Potenzial, um unter die ersten Drei zu kommen", sagt Neuer. Doch eigentlich will Neuer die Eins sein. Auf Schalke und in der U21 ist er es schon. "Für eine Verletzung gibt es nie einen guten Zeitpunkt."
Manuel Neuer