Fußball-Saarlandpokal Mink setzt auf Kommunikation

Homburg · Der neue Trainer des FC Homburg sieht eine Chance zum Coup gegen Saarbrücken.

 Der neue Homburger Trainer Matthias Mink wird sein erstes Derby gegen den FCS erleben.

Der neue Homburger Trainer Matthias Mink wird sein erstes Derby gegen den FCS erleben.

Foto: Andreas Schlichter

In normalen Zeiten würden bei einem Spiel zwischen dem FC Homburg und dem 1. FC Saarbrücken die beiden Fanblöcke keine Gelegenheit verstreichen lassen, um ihre gegenseitige Antipathie lautstark zum Ausdruck zu bringen. Doch wenn der Fußball-Regionalligist an diesem Dienstag um 18.30 Uhr im heimischen Waldstadion den Drittliga-Aufsteiger aus der Landeshauptstadt zum Halbfinale im Saarlandpokal empfängt, werden die üblichen Schmähgesänge nicht zu hören sein. Denn wegen Corona wird das große Derby erstmalig vor leeren Rängen stattfinden.

Ebenfalls zum ersten Mal wird dann auch Matthias Mink im eigenen Stadion auf der Homburger Trainerbank sitzen. „Ich weiß, wie Derbys gehen. Da geht es um alles. Es wird eine große Herausforderung für uns. Wir sind der Underdog, der Klassentiefere und wollen diese Rolle annehmen und alles in die Waagschale werfen, um den Großen zu ärgern“, sagt der Nachfolger von Jürgen Luginger, der vor wenigen Wochen überraschend als Sportdirektor nach Saarbrücken gewechselt ist.

Nichtsdestotrotz hält Mink den Titel im Pokal für „machbar“. Dass der 53-Jährige weiß, welcher Weg im Pokal zum Erfolg führt, hat er schon unter Beweis gestellt, als er 2015 mit dem KSV Hessen Kassel und 2018 mit dem TSV Steinbach Haiger den Hessenpokal holte. „Ich halte den Landespokal für einen hochinteressanten Wettbewerb, weil es nur eine überschaubare Anzahl von Spielen braucht, mit denen du dir einen Titel holen kannst“, sagt Mink.

Nachdem er die ersten Tage im neuen Amt zunächst aus der Beobachter-Rolle heraus „einen Status quo erstellen“ wollte, macht der Trainer mittlerweile klare Vorgaben, wie er sich den Fußball beim FCH vorstellt. Mink redet viel, geht auch nach Trainingsende mit einzelnen Spielern nochmals ins Detail. „Wir haben viele intelligente und erfahrene Spieler hier. Von daher glaube ich, dass in dieser Mannschaft eher der kommunikative Trainer gefragt ist“, sagt der gebürtige Villinger.

Er könne zwar „auch mal den harten Hund mimen“. Doch grundsätzlich ist das nicht die Rolle, die ihm als Trainer vorschwebt, denn das passe dauerhaft nicht zu seinem Charakter. „Klar muss man als Trainer auch eine gewisse Distanz wahren, da man ja auch eine Authoritätsperson sein muss. Es darf nicht zu persönlich werden. Aber du kannst dich nicht als Trainer ganz anders verhalten, als du das als Mensch außerhalb des Platzes tust. Dann leidet die Authentizität, und du bist nicht mehr glaubwürdig“, erklärt Mink seinen Ansatz: „Nicht umsonst heißt es: Gib einem Menschen Macht, und du erkennst sein wahres Gesicht.“

Bis 1999 spielte Mink sieben Jahre lang für Fortuna Köln in der 2. Liga, bevor er als Sportkoordinator der Südstädter ins Management wechselte. Danach begann seine Trainerkarriere, die ihn über die Jugendabteilung von Alemannia Aachen und wiederum Fortuna Köln nach Kassel, Steinbach und schließlich nach Homburg geführt hat. „Es ist schön, wenn du dein Hobby zum Beruf machen kannst. Dieses Glück hatte ich“, sagt der verheiratete Vater dreier Kinder, der auch weiß, dass „als Trainer viel auf dich einpoltert, was in negativen Phasen nicht so schön ist. Aber man lernt, damit umzugehen.“

Mit dem FCH will Mink jetzt durchstarten und sich seinen Traum als Trainer verwirklichen. „Jeder Trainer will irgendwann im Profibereich arbeiten. Und der beginnt offiziell ab der 3. Liga. Man muss nicht dorthin wechseln, man kann das auch zusammen mit einem Verein schaffen. Das ist auch ein Grund gewesen, warum ich nach Homburg gekommen bin“, sagt Mink.

Der FCH gab am Montag die Verpflichtung von Johannes Kraus (21) bekannt. Der 1,90 Meter große linke Außenverteidiger kommt von den Würzburger Kickers und unterschrieb bis 2022.

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