Neue Strukturen, alte Ziele

München. Nur ein paar Gepäckstücke mit Wettkampfbekleidung fehlen, ansonsten ist die deutsche Biathlon-Mannschaft auf den Saisonstart heute in Schweden gut vorbereitet. Selbst der "Parasiten-Alarm" in Östersund sorgt im deutschen Lager kaum für Unruhe

München. Nur ein paar Gepäckstücke mit Wettkampfbekleidung fehlen, ansonsten ist die deutsche Biathlon-Mannschaft auf den Saisonstart heute in Schweden gut vorbereitet. Selbst der "Parasiten-Alarm" in Östersund sorgt im deutschen Lager kaum für Unruhe. "Die Sportler sollen kein Leitungswasser trinken und die Zähne mit abgekochtem Wasser putzen", sagt der neue Cheftrainer Uwe Müssiggang. "Das Trinkwasser kann verunreinigt sein. Der Parasit Cryptosporidium könnte den Magen verderben", heißt es auf der Internetseite der Stadt.Bei eisigen Temperaturen trainierten die Mannschaften gestern wie geplant, Einschränkungen waren nicht zu erkennen. "Ein guter Start hin oder her - wichtig ist die Standortbestimmung, die Einordnung", sagt Cheftrainer Müssiggang. Nach seiner Beförderung hat er sich erst einmal mit seiner neuen Rolle anfreunden müssen. "Ich hatte zunächst erhebliche Probleme, mich umzustellen. Denn ich bin ja nicht mehr so nah dran an den Athleten wie früher, sondern eher für das Konzeptionelle und Organisatorische zuständig", sagt Müssiggang. Als Damen-Cheftrainer hat er mit seinen Athletinnen 68 Medaillen bei Olympia und Weltmeisterschaften gewonnen.

Auf Kati Wilhelm, Simone Hauswald und Martina Beck muss der Damen- und Herren-Chef nach deren Rücktritten verzichten. Doppel-Olympiasiegerin Magdalena Neuner ist krank. Vor allem Andrea Henkel ist nun gefordert. "Mein Ziel ist es, einen soliden Start hinzulegen. Denn trotz Fokus auf die WM will ich am Ende schon wieder unter den Top Fünf im Gesamt-Weltcup landen", sagte die zweimalige Olympiasiegerin und sechsmalige Weltmeisterin.

Gravierende Veränderungen gab es im Trainerstab. Frank Ullrich, der bisherige Männer-Chef, kümmert sich nun um den Nachwuchs. Seinen Aufgabenbereich hat Müssiggang übernommen. Mit Gerald Hönig und Ricco Groß stehen dem Chef-Bundestrainer zwei Weltcup-Disziplintrainer für die Damen-Mannschaft zur Seite. Mark Kirchner und Fritz Fischer komplettieren bei den Herren den Stab. "Ich bin recht zufrieden, wie es derzeit läuft. Wir haben zu Beginn der Saisonvorbereitung versucht, den Team-Gedanken wieder etwas mehr in den Vordergrund zu stellen. Und ich denke, das ist uns alles in allem gut gelungen", sagt Müssiggang.

Nach der harten Vorbereitung im Sommer und zuletzt im Trainingslager im finnischen Munio geht es heute mit dem Damen-Einzel über 15 Kilometer (16.20 Uhr/ARD) los. Die Männer um den dreimaligen Turin-Olympiasieger Michael Greis werden morgen über 20 Kilometer (17.20 Uhr/ARD) erstmals um Weltcup-Punkte kämpfen. "Wir haben gut trainiert und hatten eine gute Stimmung in der Truppe. Was das Training dann Wert ist, werden wir in den ersten Rennen sehen. Natürlich wäre ein guter Start schön, aber die Saison ist lang", meinte Greis. dpa

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