Neue Konzepte, alte Sorgen

Saarbrücken. "Es war ganz interessant und wäre schön gewesen", sagte das Saarbrücker Stadtratsmitglied Gerd Hirschmann (CDU) am Mittwoch über die vorgestellte Machbarkeitsstudie zum mittlerweile verworfenen Neubau des Ludwigsparkstadions.So könnte man auch das Spiel des Fußball-Drittligisten 1

 Stürmische Zeiten: Jürgen Luginger, der Trainer des 1. FC Saarbrücken, weiß, dass sein Team morgen gegen Karlsruhe gewinnen muss, wenn er seinen Job behalten will. Foto: Andreas Schlichter

Stürmische Zeiten: Jürgen Luginger, der Trainer des 1. FC Saarbrücken, weiß, dass sein Team morgen gegen Karlsruhe gewinnen muss, wenn er seinen Job behalten will. Foto: Andreas Schlichter

Saarbrücken. "Es war ganz interessant und wäre schön gewesen", sagte das Saarbrücker Stadtratsmitglied Gerd Hirschmann (CDU) am Mittwoch über die vorgestellte Machbarkeitsstudie zum mittlerweile verworfenen Neubau des Ludwigsparkstadions.

So könnte man auch das Spiel des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken gegen Arminia Bielefeld zusammenfassen, das vier Stunden nach der Sitzung des Sportausschusses der Landeshauptstadt mit 2:4 (1:2) endete. Der FCS war über weite Strecken das spielerisch und kämpferisch bessere Team, brachte sich durch die Fehler von Innenverteidiger Tim Knipping (zum 1:1) und Torwart Benedikt Fernandez (zum 1:3) um den verdienten Lohn.

Tränen in den Augen

"Fußball ist manchmal ungerecht", sagte FCS-Trainer Jürgen Luginger beim Auslaufen gestern, "die Jungs saßen mit Tränen in den Augen in der Kabine. Soll ich sie jetzt noch runtermachen?" Luginger musste auf den grippekranken Stürmer Marcel Ziemer verzichten, stellte darum taktisch clever um - und die Gäste damit vor Probleme. Doch hinten hatte man Pech, vorne fehlte das Fortune. "Wenn Marcel spielt oder ich ihn wenigstens noch 20 Minuten bringen kann, läuft es wohl anders", sagte Luginger, "aber man muss auch sagen: Wenn die Mannschaft schon in anderen Spielen so aufgetreten wäre, stünden wir nicht in dieser Situation."

Hätte man früher investiert, wäre das Ludwigsparkstadion auch nicht in dem desolaten Zustand, in dem es sich jetzt präsentiert. Das soll eventuell in diesem Jahr noch anders werden. Denn auf Basis der jetzt öffentlichen Machbarkeitsstudie soll "Plan B - Sanierung im Bestand" angegangen werden. "Der Umbau des Stadions ist nicht von der Liga-Zugehörigkeit des FCS abhängig", betonte Sportdezernent Harald Schindel, "es gibt einen Vertrag mit der SV Elversberg, die im Falle des Aufstiegs im Ludwigspark spielen will. Sie zahlen die gleiche Miete wie der FCS." Auch Football-Bundesligist Saarland Hurricanes wird das Stadion künftig weiter nutzen. Durch die Erweiterung und Neugestaltung der Haupttribüne sollen neben VIP-Logen, Businesssitzen und Presseplätzen auch Räumlichkeiten für Veranstaltungen für 400 bis 1000 Teilnehmern entstehen. Dafür bestehe laut Studie in Saarbrücken Bedarf.

Die Parkplatzsituation - auch für die Anwohner auf dem Rodenhof - soll durch die verpflichtende Einführung von Kombi-Tickets für Spiel und ÖPNV entschärft werden. Auch an die "normalen" Fans wurde gedacht. Die Stehränge sollen "matschfrei" neu gestaltet, die sanitären Einrichtungen und die Catering-Möglichkeiten verbessert werden. Eine Rasenheizung soll vorinstalliert werden, sie ist erst ab der 2. Bundesliga verpflichtend.

15 Millionen Euro soll alles kosten. "Das Institut für Sportstättenbau soll in den kommenden vier Wochen auf Basis der Machbarkeitsstudie und der geänderten Rahmenbedingungen ein neues Konzept ausarbeiten", sagte Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer.

Zumindest bis nach dem Spiel gegen den Karlsruher SC (Samstag 14 Uhr, Ludwigspark) wird die FCS-Führung am bisherigen Konzept mit Trainer Jürgen Luginger festhalten. Der weiß, dass nur eine weitere gute Leistung seiner Mannschaft kaum reichen wird, seinen Arbeitsplatz zu sichern: "Es zählen nur die Punkte."

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