In die Saison startete er stark, danach folgte ein Formtief. Just, als seine Fähigkeiten dringend gebraucht wurden, konnte er sie wieder abrufen: Jonas Faulenbach, Rückraumspieler bei Handball-Zweitligist HG Saarlouis , hat sich in den letzten Wochen eine ansteigende Formkurve erarbeitet. Unterstützt von seinen Rückraum-Kollegen Jerome Müller und Yann Polydore machte er den Ausfall des verletzten Spielmachers Ibai Meoki wett. Heute Abend ist die HG Saarlouis wieder mit Faulenbach und Meoki im Einsatz. In der heimischen Stadtgartenhalle ist dann um 19.30 Uhr der VfL Eintracht Hagen zu Gast.

"Es läuft im Moment ganz gut", stellt Faulenbach fest und verrät: "Ich habe mein Training umgestellt und glaube, dass das auch etwas damit zu tun hat." Die Athletik nimmt in seiner täglichen Arbeit nun mehr Raum ein. Den Ausfall von Meoki als Faulenbachs Glücksfall zu stilisieren, wäre vermessen. Allerdings hat ihm auch das Mehr an Verantwortung gut getan. "Ich konnte die anderen im Rückraum entlasten. Gerade Jerome ist sehr jung, und da ist es einfach wichtig, dass einer vorneweg geht und die anderen mitreißt", sagt Faulenbach, der diese Aufgabe erledigte. So gut, dass Meoki, der schon beim 31:25-Sieg in Dormagen am Samstagabend auf der Bank saß, länger geschont werden konnte.

"Ich glaube nicht, dass seine guten Leistungen etwas damit zu tun haben, dass Ibai nicht spielen konnte. Er hat ja auch schon viele gute Spiele an Ibais Seite gemacht", meint Trainer Jensen und lobt: "Jonas hatte ein kleines Formtief. Vielleicht, weil er in der letzten Saison nicht so viele Einsatzzeiten hatte wie in dieser Saison. Auch das viel Spielen muss man erst wieder lernen. Im Moment ist er topfit und hat ein gutes Selbstvertrauen. Das hat ihn stärker gemacht."

Auch Yann Polydore hat eine positive Entwicklung hinter sich. Vom Abwehr-Experten steigerte er sich in den letzten Wochen auch im Angriff und markierte wichtige Treffer. "Wir haben die Tendenz schon im Training gesehen und darauf gewartet, wann es auch in den Spielen so sein wird", sagt Jensen: "Die starken Leistungen der letzten Spiele sind auch sein eigener Anspruch."

Senkrechtstarter Jerome Müller bekommt seinen starken Saisonstart zu spüren, indem sich die gegnerischen Mannschaften immer besser auf ihn als besten Saarlouiser Schützen einstellen. Demnach kann die Möglichkeit, wieder auf den spanischen Spielmacher zurückgreifen zu können, nur ein Vorteil sein. "Wir sollten jetzt nicht erwarten, dass Ibai oder jemand anderes das ganze Spiel auf sich zieht. Wir versuchen, die Konstellation zu finden, die am besten funktioniert", kündigt Jensen an. In den letzten zwei Spielen war das eine ohne Meoki, jetzt womöglich wieder eine mit ihm. "Er ist unser Denker und Lenker, mit ihm sind wir ein stückweit unberechenbar", sagt Jonas Faulenbach und wünscht, dass seine Formkurve und die des gesamten Teams mit der Rückkehr des Spielmachers noch stärker ansteigt.