Neue Bestechungsvorwürfe gegen den Weltfußball-Verband

Zürich. Ein britischer Parlamentsabgeordneter und der frühere Fußball-Verbandschef Englands haben neue Bestechungsvorwürfe gegen Mitglieder des Exekutivkomitees des Weltfußball-Verbandes (Fifa) erhoben

Zürich. Ein britischer Parlamentsabgeordneter und der frühere Fußball-Verbandschef Englands haben neue Bestechungsvorwürfe gegen Mitglieder des Exekutivkomitees des Weltfußball-Verbandes (Fifa) erhoben. Vor der Vergabe der Weltmeisterschaft 2022 im vergangenen Dezember an Katar sollen zwei Angehörige des Gremiums je 1,5 Millionen Dollar für ihre Stimmabgabe zu Gunsten des Wüstenstaates erhalten haben, sagte der Politiker Damian Collins gestern bei einer Parlamentsanhörung. Er berief sich auf einen bislang unveröffentlichten Bericht der Zeitung "The Sunday Times".Fifa-Chef Joseph Blatter reagierte gestern ausweichend auf die neuen Vorwürfe und forderte Beweise. Er könne "nicht sagen, ob sie alle Engel oder Teufel sind", sagte er über die Mitglieder des Exekutivkomitees. Er könne nur für sich selbst sprechen und gehöre "nicht zu dieser Kategorie". Der nach den Bestechungsvorwürfen unter Druck stehende Fifa-Chef, der am 1. Juni um seine Wiederwahl kämpft, will alle zur Verfügung stehenden Informationen an die Fifa-Ethikkommission weiterleiten.

In der Parlamentsanhörung wurden weitere Vorwürfe gegen vier Exekutivmitglieder erhoben. Der frühere englische Verbandschef David Triesman, der sieben Monate vor der Wahl wegen unbewiesener Anschuldigungen gegen die Mitbewerber Russland und Spanien/Portugal zurücktreten musste, beschuldigte ein Fifa-Quartett, unlautere Forderungen für eine Stimme gestellt zu haben. Zu den Beschuldigten sollen auch zwei Fifa-Vizepräsidenten gehören. Europäische Fifa-Funktionäre sind den Berichten zufolge nicht betroffen. dpa

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