Neuanfang nach furchtbarer Zeit96-Trainer Slomka lobt die SVE: kompakte Defensive, trickreiche Offensive

Hannover. "Natürlich kenne ich die Kaiserlinde noch. Ich habe dort ein paar Mal mit dem 1. FC Kaiserslautern II gespielt. Aber ich glaube nicht so erfolgreich. Die SV Elversberg ist ziemlich heimstark", erinnert sich Torwart Florian Fromlowitz. Der 24-Jährige ist morgen, 19.30 Uhr, mit Bundesligist Hannover 96 zu Gast in Elversberg. Die erste Runde des DFB-Pokals steht an

 Florian Fromlowitz ist dort, wo er immer hin wollte. Er ist die Nummer eins bei einem Bundesligisten. Die Art und Weise, wie er bei Hannover 96 ins Tor rückte, ist eine schwere Last für ihn. Er ersetzt ein totes Idol: Robert Enke, der sich das Leben nahm. Foto: dpa

Florian Fromlowitz ist dort, wo er immer hin wollte. Er ist die Nummer eins bei einem Bundesligisten. Die Art und Weise, wie er bei Hannover 96 ins Tor rückte, ist eine schwere Last für ihn. Er ersetzt ein totes Idol: Robert Enke, der sich das Leben nahm. Foto: dpa

Hannover. "Natürlich kenne ich die Kaiserlinde noch. Ich habe dort ein paar Mal mit dem 1. FC Kaiserslautern II gespielt. Aber ich glaube nicht so erfolgreich. Die SV Elversberg ist ziemlich heimstark", erinnert sich Torwart Florian Fromlowitz. Der 24-Jährige ist morgen, 19.30 Uhr, mit Bundesligist Hannover 96 zu Gast in Elversberg. Die erste Runde des DFB-Pokals steht an. "Wir werden die SVE in keinem Fall unterschätzen. Im vergangenen Jahr haben wir Regionalligist Eintracht Trier unterschätzt - und sind in der ersten Runde rausgeflogen", sagt der Torwart, für den die Partie gegen Regionalligist Elversberg erst das dritte DFB-Pokalspiel ist. In der Bundesliga stand er 50 Mal für den FCK und Hannover im Tor. Hinzu kommen Spiele in allen Jugend-Nationalmannschaften. Zur Nummer eins bei Hannover 96 wurde Fromlowitz vor neun Monaten durch ein tragisches Ereignis. Der an Depressionen erkrankte Nationaltorwart Robert Enke nahm sich das Leben. Nach dem Schock fand Hannover kaum zur Normalform, schaffte den Klassenverbleib nur mit Glück. "Es war eine furchtbare Zeit, aber wir wollten mit dem Saisonende auch das Thema beenden und uns wieder voll auf den Sport konzentrieren. Eine andere Wahl haben wir nicht", berichtet der 24-Jährige. "Wir haben mit Ach und Krach den Klassenverbleib geschafft. Dieser ist auch in diesem Jahr unser Ziel", erzählt Fromlowitz, der sich "verdammt fit" fühlt und heiß auf die morgige Partie in Elversberg ist: "Unsere Vorbereitung war gut, auch wenn das die Testspiel-Ergebnisse nicht vermuten lassen. Persönlich bin ich in richtig guter Form". So manchem Mannschaftskameraden musste er erklären, wo Elversberg liegt. "Das Spiel war in dieser Woche auch in den Trainingseinheiten bei uns Thema. Viele wussten mit Elversberg gar nichts anzufangen. Ich habe sie aufgeklärt und erzählt, wie stark die SVE sein kann", sagt der 96-Schlussmann, der in der Jugend das Spiel zwischen den Pfosten beim FCK lernte. Den Plan für morgen hat der 24-Jährige in der Tasche. "Wir müssen Vollgas geben und so spielen, als wäre es das erste Ligaspiel. Natürlich kann man immer ein blödes Gegentor kassieren, aber wenn wir 90 Minuten unser Bestes geben, werden wir gewinnen", sagt Fromlowitz, der von der SVE nur noch Marc Gross kennt: "Wir haben zusammen in der Jugend gespielt. Mit Thomas Drescher und Michael Lehmann habe ich auch noch zusammen gespielt, aber die sind ja vor der Saison gewechselt." Hannover. Während Torhüter Florian Fromlowitz die SV Elversberg aus vergangenen Tagen mit dem 1. FC Kaiserslautern kennt und sich seine Mannschaftskollegen bei Hannover 96 ein paar Gedanken über den Fußball-Regionalligisten gemacht haben, hört sich die Vorbereitung von Mirko Slomka (Foto: dpa) wesentlich akribischer an. "Wir haben die SVE Beobachten lassen und uns auch über Videoanalysen Informationen besorgt. Wir wollen in die zweite Runde und werden nichts dem Zufall überlassen", sagt der Trainer von Bundesligist Hannover 96, der von einer kompakten Defensive und einer trickreichen Offensive der SVE spricht. "Es gibt zwei, drei Spieler in der Elversberger Abwehr, die enorm viel Übersicht haben. Mit Marcus Fischer haben sie zudem einen Torjäger und Emre Güral hat eine überdurchschnittliche Technik. Wir wissen, was uns erwartet." Trotz aller Vorbereitung ist gerade im DFB-Pokal eine Überraschung immer möglich. "Wir dürfen das Spiel nicht als Aufwärmprogramm für die Bundesliga-Saison sehen. Sonst haben wir schneller verloren, als wir uns umsehen können. Wir müssen 100 Prozent motiviert in die Partie gehen. Der Pokal ist für alle Mannschaften in Deutschland ein besonders Erlebnis - und meistens gewinnt einfach nur die Mannschaft mit der besseren Einstellung", sagt Slomka. leh

Auf einen BlickFür das DFB-Pokalspiel gegen Hannover 96 hat die SV Elversberg bis gestern 2200 Karten verkauft. Morgen öffnet eine Kasse am Stadion um zehn Uhr. Eine Stehplatz-Karte kostet zehn Euro (ermäßigt sechs und vier). Eine Sitzplatz-Karte kostet für die überdachte Tribüne 25 Euro, für die nicht überdachte 15. leh

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