Badminton Open in Saarbrücken Neuanfang an alter Wirkungsstätte

Saarbrücken · Olga Konon gehört wieder zur deutschen Badminton-Nationalmannschaft und startet beim Turnier in Saarbrücken im Damendoppel.

 Lange galt Olga Konon als Einzel-Spezialistin. Jetzt wagt die 27-Jährige vom 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim den Umstieg auf die Disziplinen Damendoppel und Mixed.

Lange galt Olga Konon als Einzel-Spezialistin. Jetzt wagt die 27-Jährige vom 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim den Umstieg auf die Disziplinen Damendoppel und Mixed.

Foto: imago/Sven Simon/imago sportfotodienst

Es ist beileibe nicht das erste Mal, dass Olga Konon in der Saarbrücker Saarlandhalle bei den Bitburger Badminton Open an den Start geht. Schon 2009 schlug sie bei dem Turnier, das in diesem Jahr zum 30. Mal stattfindet, auf, ist seitdem regelmäßig mit von der Partie. Und doch wird sie diesmal Neuland betreten – in vielerlei Hinsicht. Denn die 27-Jährige vom Bundesligisten 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim ist zurück im Kader des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) – und startet damit in der Saarlandhalle endlich wieder offiziell als deutsche Nationalspielerin.

„Ich habe die Chance auf eine neue Karriere bekommen“, sagt Konon, „und ich will das probieren.“ Die neue Karriere hat auch und vor allem etwas mit der Strukturreform des DBV zu tun, die zum 1. Oktober in Kraft getreten ist. Seit diesem Stichtag trainieren alle Einzelspieler in Mülheim an der Ruhr, alle Doppel- und Mixed-Spezialisten in Saarbrücken. Vorher waren die Stützpunkte geschlechterspezifisch aufgeteilt – die Frauen trainierten in Mülheim, die Männer in Saarbrücken. Die oft verletzungsgeplagte Konon, die in ihrer Karriere schon mehrere Kreuzbandrisse wegzustecken hatte, hatte immer einen Umzug nach Mülheim gescheut, weil sie sich in Saarbrücken medizinisch am besten versorgt sah. So kam es zum Kader-Aus.

Jetzt die Rückkehr – denn die einstige Einzelspezialistin hängt diese Disziplin an den Nagel, widmet sich jetzt dem Damendoppel und dem Mixed. „Es ist gut, wieder in der Gruppe zu sein“, beschreibt die gebürtige Weißrussin die neue Trainingssituation, „es hat sich alles sehr verändert. Am Anfang war es schwer, die Konzentration länger als eine Stunde aufrechtzuhalten, weil das Training ein komplett anderes ist.“

Dass Konon das Doppelspiel auch im Blut hat, bewies sie schon früh in ihrer Karriere – beispielsweise bei den U19-Europameisterschaften 2007 in Völklingen, als sie an der Seite der Tschechin Kristina Ludivoka den Titel im Damendoppel gewann. In der Saarlandhalle wird Konon mit Chloe Magee aus Irland starten – eine feste deutsche Partnerin mit adäquater Spielstärke hat sie derzeit nicht, weil die Doppelpaarungen in der Regel längerfristig festgelegt werden und alle Kaderspielerinnen derzeit „belegt“ sind. „Chloe und ich wollen viel spielen, viel probieren“, sagt Konon, „wir wollen die gemeinsame Zeit nutzen. Ich habe große Erwartungen für das Turnier in Saarbrücken.“ Wie weit das Duo Konon/Magee schon ist, kann es gleich in der ersten Runde beweisen. Die Auslosung hat den beiden als Auftaktgegner Anastasia Chervyakova und Olga Morozova serviert – die aktuellen Weltranglisten-20. aus Russland.

Genau beobachtet werden wird Konon von Johannes Schöttler – ihrem einstigen Nationalmannschaftskollegen. 2016 stand der 33-Jährige noch in Saarbrücken im Finale an der Seite von Michael Fuchs. Mittlerweile haben beide die Rollen gewechselt – Fuchs ist Sportdirektor des Schweizer Badmintonverbandes, Schöttler deutscher Bundestrainer am Stützpunkt in Saarbrücken. „Der Wechsel lief reibungslos“, sagt Schöttler, „ich war ja immer schon ein Teil des Ganzen und mittendrin.“ Sein Ehrgeiz, den aktuellen Nationalspielern weiterzuhelfen, sei genauso groß wie früher auf dem Feld als Spieler. „Ich hoffe, ich kann meine Erfahrung weitergeben“, sagt Schöttler, der 2012 und 2016 an den Olympischen Spielen teilgenommen hat, „unsere Jungen sind schon fast auf unserem damaligen Niveau. Das muss jetzt nur noch gefestigt werden.“ Am besten mit guten Ergebnissen beim Turnier vor der eigenen Haustür in Saarbrücken.

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