Nadine Gratz auf WM-Kurs

Honzrath. Renn-Reiterin Nadine Gratz aus Honzrath ist ein selbstbewusster Mensch. "Warum sollte ich nicht Weltmeisterin werden", hatte sie im Frühjahr auf die Frage nach ihren Saisonzielen geantwortet. Ohne jedoch zu ahnen, dass dieser große Traum sich schon wenige Monate später wirklich erfüllen könnte

Honzrath. Renn-Reiterin Nadine Gratz aus Honzrath ist ein selbstbewusster Mensch. "Warum sollte ich nicht Weltmeisterin werden", hatte sie im Frühjahr auf die Frage nach ihren Saisonzielen geantwortet. Ohne jedoch zu ahnen, dass dieser große Traum sich schon wenige Monate später wirklich erfüllen könnte.

Die 23-Jährige aus dem nördlichen Saarland nimmt für Deutschland an der weltweiten Fegentri-Serie teil. Die Fegentri (Fédération Internationale des Gentlemen-Riders et des Cavalières) ist die internationale Vereinigung von 23 Amateur-Verbänden in der ganzen Welt. Unter ihrer Regie findet seit 1989 auch die offizielle Galopp-Weltmeisterschaft für Damen und Herren statt. Die Damen haben im Verlauf der Saison 25 Rennen im Tour-Programm, die Herren müssen weltweit an 20 Terminen in den Sattel. Nach bisher acht Rennen liegt Nadine Gratz sensationell bei der Frauenwertung in Führung. Am vergangenen Wochenende ist sie bei zwei Rennen in Amerika auf die WM-Pole-Position galoppiert. Am Freitag gewann sie im Penn Nationalpark von Pennsylvania auf Special Junion und auch der Samstag, 13. Juni, brachte ihr Glück. Da stürmte sie auf Boot Scoot als Erste ins Ziel im Delaware Park bei Philadelphia. Am Sonntag folgte dann im dritten USA-Einsatz ein Vierter Rang auf Rough Schol im Philadelphia Park. Was ihrem Fegentri-Konto insgesamt 44 Punkte einbrachte. Kurz zum Fegentri-Reglement: Die in einem Rennen der Serie genannten Pferde werden den Reitern zugelost. Ein zusätzliches Handicap, weil dabei auch oft der Zufall eine Rolle spielt. Für einen Sieg im Flachrennen gibt es 20 Punkte. Die weiteren Plätze bringen 8, 6, 4, 2 Zähler. "Diesmal hatte ich aber großes Glück mit der Zulosung, mit allen drei Pferden kam ich super klar", konnte es die Pharmakantin auch kurz nach der Landung in Frankfurt noch nicht so recht fassen, "was da in den letzten Tagen abgegangen ist". Jetzt führt sie die Wertung bei den Frauen mit 63 Punkten vor der Schweizerin Catharine Burri (54) an. Die nächsten Fegentri-Rennen stehen bereits vor der Tür. Zunächst geht's am Wochenende nach Italien. Dann noch nach Norwegen, England und zum guten Schluss im Dezember nach Mauritius. Fegentri-Reiterinnen kommen rum. "Auch das ist schön", sagt Nadine Gratz. Und vielleicht gibt es ja am Ende wirklich wieder eine Weltmeisterin aus dem Saarland. Die Lebacherin Vanessa Rodenbusch gewann die WM-Serie vor zwei Jahren. "Ich kann noch nicht fassen, was da in den

letzten Tagen abgegangen ist."

Nadine Gratz

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