Nadal ist im Giganten-Duell wieder einen Tick besser

Melbourne. Rafael Nadal schüttelte Roger Federer noch fair die Hand, dann mussten die Emotionen raus. Das mallorquinische Kraftpaket ging auf dem Centre Court der Rod-Laver-Arena in die Knie und schrie seine Freude in den Nachthimmel von Melbourne

 Rafael Nadal geht nach dem Sieg gegen Roger Federer auf die Knie, freut sich über den Finaleinzug in Melbourne. Foto: Walton/dpa

Rafael Nadal geht nach dem Sieg gegen Roger Federer auf die Knie, freut sich über den Finaleinzug in Melbourne. Foto: Walton/dpa

Melbourne. Rafael Nadal schüttelte Roger Federer noch fair die Hand, dann mussten die Emotionen raus. Das mallorquinische Kraftpaket ging auf dem Centre Court der Rod-Laver-Arena in die Knie und schrie seine Freude in den Nachthimmel von Melbourne. In einem hochklassigen Duell gegen seinen Schweizer Dauerrivalen setzte sich der Tennisspieler im Halbfinale der Australian Open mit 6:7 (5:7), 6:2, 7:6 (7:5), 6:4 durch und steht zum vierten Mal in Serie bei einem Grand-Slam-Turnier im Endspiel. Dort trifft er am Sonntag auf den Sieger des zweiten Halbfinales zwischen Novak Djokovic und Andy Murray, die sich heute (9.30 Uhr/Eurosport) gegenüberstehen."Wenn mir einer vor zwei Sonntagen gesagt hätte, dass ich hier ins Finale einziehe, ich hätte es nicht geglaubt", sagte Nadal. Zu Turnierbeginn hatte der Spanier erst mit Schulter- und dann mit Knieproblemen zu kämpfen. "Es macht mich sehr stolz, hier wieder im Endspiel zu stehen und erneut gegen einen so großen Spieler wie Roger gewonnen zu haben." Für den Spanier war es der 18. Sieg im 27. Vergleich mit Federer, bei Grand Slams lautet die Bilanz jetzt 8:2 für den Iberer.

"Rafael spielt gegen mich immer besonders gut", sagte Federer enttäuscht. Der Eidgenosse wartet nun seit zwei Jahren auf einen Titel bei einem Grand Slam. Letztmals triumphierte er 2010 in Melbourne. Für den langjährigen Dominator der Tour eine lange Durststrecke. "Ich fühle mich trotzdem gut. Ich habe seit fast fünf Monaten nicht mehr verloren, heute war er am Ende vielleicht einen Tick besser."

Spannend ist auch die Frage, wer im Endspiel der Frauen einen Tick besser sein wird. Victoria Azarenka oder Maria Scharapowa? Nach Dreisatz-Siegen in den mit 2:12 Stunden Spielzeit exakt gleich langen Halbfinal-Duellen erreichten die Weißrussin Azarenka und die Russin Scharapowa das Finale der Australian Open am Samstag. Azarenka setzte sich gegen Titelverteidigerin Kim Clijsters aus Belgien mit 6:4, 1:6, 6:3 durch. Scharapowa besiegte die Tschechin Petra Kvitova 6:2, 3:6, 6:4.

Damit trifft im ersten Grand-Slam-Finale 2012 die Dritte der Weltrangliste, Azarenka, auf die Vierte, Scharapowa. Die Siegerin wird Nachfolgerin der Dänin Caroline Wozniacki als Nummer eins. Keine Meriten, die Scharapowa nicht schon besessen hätte. Die 24-Jährige gewann vor vier Jahren in Melbourne ihren dritten Grand-Slam-Titel und stand 2005 und 2007 für einige Wochen an der Spitze. Scharapowa hat nur den Pokal im Auge: "Mir geht es um den Titel und nicht um die Nummer eins." Die zwei Jahre jüngere Weißrussin, die erstmals ein Finale der vier großen Turniere erreichte, gab derweil zu: "Die Weltrangliste ist schon im Hinterkopf." dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort