Nach Reifentest: Fia behält sich Bestrafung von Mercedes vor

Monte Carlo · Der deutsche Rennstall Mercedes und Reifenhersteller Pirelli müssen nach einem Reifentest eine Strafe fürchten. Die Lage ist heikel. Denn getestet wurden auch die Reifen für das nächste Rennen in Kanada.

Der Reifentest auf Bitten von Hersteller Pirelli kann Mercedes zum Verhängnis werden. Am Sieg von Silberpfeil-Pilot Nico Rosberg in Monaco am vergangenen Sonntag änderten die Proteste von Red Bull und Ferrari sowie die anschließende Anhörung nichts. Der Internationale Automobilverband Fia, zuständig für die Regeln und deren Beachtung in der Formel 1, schloss nachträgliche Sanktionen aber nicht aus. "Das internationale Sportgesetz gibt uns die Möglichkeit, dass wir den Fall entweder aus eigenem Antrieb oder anhand der Sportkommissare des Großen Preises von Monaco vor das Internationale Sportgericht bringen", teilte die Fia mit.

Das kann heikel werden. Denn es geht auch um Fahrten mit dem aktuellen Silberpfeil auf Reifen für das kommende Rennen in Kanada. Dass die nach der heftigen Kritik von Red Bull überarbeiteten Pneus zum Einsatz kamen, hat Mercedes aber nicht gewusst. Das beteuerten Mercedes und Pirelli einhellig. Gleichwohl liegen dem Team Testdaten von insgesamt 1000 Kilometern vor, wobei die meiste Zeit auf Reifen für 2014 gefahren wurde. Das entspricht drei Renndistanzen.

Pirelli insistiert auf einem Vertrag, der es dem Hersteller erlaubt, diese zusätzlichen Tests mit jedem Team pro Jahr zu absolvieren. Dieser wurde von der Fia nun bestätigt. Voraussetzung für die Erlaubnis eines solchen Tests sei aber, dass jedes Team die Chance erhalte, daran teilzunehmen oder ihn durchzuführen, hieß es in der Fia-Stellungnahme. Nur ist der Kontrakt offenbar nicht allen im Fahrerlager bekannt. Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn sagte, davon nichts gewusst zu haben.

Wie es nun weitergeht, ist unklar. Es scheint, dass vor allem Pirelli gefordert ist, die Situation weiter zu erklären. Offensichtlich versäumte es der Formel-1-Exklusiv-Lieferant, die Fia über die Durchführung des Tests zu informieren und die restlichen Teams auch einzuladen.

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