Nach EM-Aus: U19-Junioren greifen nach letztem Strohhalm

Aspach · Als der Titeltraum der deutschen U19-Juniorenfußballer bereits im beschaulichen Aspach geplatzt war, griff Trainer Guido Streichsbier nach dem letzten Strohhalm. "Die Jungs haben jetzt noch die Möglichkeit, sich für die U20-WM 2017 in Südkorea zu qualifizieren. Das muss ihr Ziel ein", sagte der Trainer nach dem spektakulären, aber bitteren 3:4 (1:1) gegen Portugal.

Streichsbiers Mannschaft um den dreifachen Torschützen Philipp Ochs muss das letzte Gruppenspiel bei der Heim-EM gegen Österreich (Sonntag, 19.30 Uhr/Eurosport) gewinnen, um ihr Gesicht zu wahren. "Wir dürfen jetzt die Köpfe nicht hängen lassen und müssen weitermachen", sagte der Hoffenheimer Ochs. Nur bei einem Sieg in Reutlingen stünde das DFB-Team am Donnerstag im Playoff-Spiel um die WM-Teilnahme gegen den Dritten der Gruppe B. "Da muss man dann auch Nehmerqualitäten zeigen. Das gehört zum Entwicklungsprozess dazu", sagte Streichsbier mit Nachdruck.

Gegen Portugal fehlte seiner Mannschaft die Abgeklärtheit. Nach dem zwischenzeitlichen 2:2 durch Ochs rannte der zweimalige U19-Europameister ungestüm nach vorne und vernachlässigte die Defensive. Zwar brach die DFB-Auswahl nach den 25 vergebenen Torchancen aus dem Eröffnungsspiel gegen Italien (0:1) den Torfluch, als Ochs die 1:0-Führung besorgte (12.). Doch die beiden weiteren Treffer des Angreifers (67., 90.+3) resultierten aus Foulelfmetern, die übrigen Chancen wurden meist fahrlässig vergeben. Hinzu kamen haarsträubende Fehler in der Abwehr. "Letztes Jahr ist die Mannschaft mit Top-Spielern auch in der Vorrunde ausgeschieden", sagte Streichsbier, "man kann darüber diskutieren, ob uns solche Spieler gefehlt haben." Im Vorjahr standen unter anderem noch Leroy Sané und Timo Werner für die U19 auf dem Platz.

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