Mutmacher für die EM in Paris

Leipzig. Sprint-Königin Verena Sailer, Hürden-Ass Carolin Nytra und die Kugel-Kolosse Ralf Bartels und David Storl haben den deutschen Leichtathleten Mut für die Hallen-EM in Paris gemacht

 Der erst 20 Jahre alte David Storl sicherte sich in Leipzig einen ersten Kugelstoß-Titel bei den Männern und gab Deutschlands Altmeister Ralf Bartels, 33, das Nachsehen. Foto: dpa

Der erst 20 Jahre alte David Storl sicherte sich in Leipzig einen ersten Kugelstoß-Titel bei den Männern und gab Deutschlands Altmeister Ralf Bartels, 33, das Nachsehen. Foto: dpa

Leipzig. Sprint-Königin Verena Sailer, Hürden-Ass Carolin Nytra und die Kugel-Kolosse Ralf Bartels und David Storl haben den deutschen Leichtathleten Mut für die Hallen-EM in Paris gemacht. Für den "Kracher" der Titelkämpfe in Leipzig sorgte aber 200-Meter-Sprinter Sebastian Ernst: Mit 20,42 Sekunden verbesserte der Wattenscheider den sechs Jahre alten deutschen Rekord von Tobias Unger um elf Hundertstel-Sekunden. "Das ist das geilste Gefühl, das man haben kann", sagte der neue deutsche Meister unter dem Jubel von 4000 Zuschauern in der ausverkauften Arena. Pech für Ernst: International werden die 200 Meter in der Halle nicht mehr gelaufen. Doch auch ohne den schnellen Sprinter wollen die DLV-Asse an der Seine nicht im Trüben fischen. "Ich habe letztes Mal Bronze gewonnen. Das wird diesmal hart, weil die Konkurrenz extrem stark ist", sagte 100-Meter-Europameisterin Verena Sailer, die 60-Meter-Gold praktisch im Vorübergehen mitnahm.Am Samstag hatte David (Storl) den Goliath (Bartels) gestürzt. Der 20 Jahre alte Hoffnungsträger aus Chemnitz holte sich mit 20,70 Metern seinen ersten nationalen Titel - dem 13 Jahre älteren Neubrandenburger fehlten zwei Zentimeter zum Sieg. "Ich freue mich, wenn ich Ralf schlage. Und ich denke, er wird sich etwas ärgern", sagte der frühere Junioren-Weltmeister Storl.

Als Carolin Nytra gestern leicht und locker ins Ziel stürmte, jubelten ihr die Zuschauer zu. Einen Tag nach ihrem 26. Geburtstag machte sie sich gestern selbst das schönste Geschenk: Die EM-Dritte von der MTG Mannheim rannte die Konkurrenz im Finale über 60 Meter Hürden in Grund und Boden. Nur mit den 7,93 Sekunden war sie nicht zufrieden: "Ich hab 'ne Gabel von meiner Geburtstagstorte gegessen - vielleicht waren das die paar Hundertstel, die heute gefehlt haben."

Jenna Pletsch, die saarländische Hoffnung vom SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken, verpasste als Vierte in 8,23 Sekunden (Vorlauf 8,15 Sekunden) knapp eine Medaille. Ebenfalls Vierter wurde ihr Vereinskollege Simon Kirch, der die 400 Meter in 47,18 Sekunden lief. Noch besser machte es Larissa Kettenis. Die Saar-05erin kam über die gleiche Distanz nach 53,69 Sekunden (Vorlauf 53,59 Sekunden) als Dritte ins Ziel und holte die einzige Medaille für den Saarländischen Leichtathletik-Bund. Weitspringerin Bianca Kappler (LC Rehlingen) hatte ihren Start wegen einer Verletzung kurtzfristig absagen müssen.

Eine Wachablösung gab es im Stabhochsprung: Die neue Meisterin Lisa Ryzih gewann mit 4,65 Meter. Die 22-Jährige aus Ludwigshafen profitierte davon, dass Rekordhalterin Silke Spiegelburg wegen Krankheit fehlte. Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken) gewann mit 4,60 Metern Silber.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) will mit einem schlagkräftigen Team von "30 plus" (Vizepräsident Günther Lohre) zur EM am kommenden Wochenende reisen. dpa/red

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