Mutig nach München

Frankfurt/Main · Ein Auswärtsspiel bei Bayern München: Was will die Eintracht da am Samstag schon holen? Doch der neue Trainer Niko Kovac gibt die wohl schwerste Aufgabe der ganzen Saison noch nicht verloren.

 Niko Kovac (rechts) und sein Bruder und Co-Trainer Robert sind mit Eintracht Frankfurt bei Ex-Club Bayern München zu Gast. Punkte werden sie trotzdem nicht geschenkt bekommen. Foto: Thissen/dpa

Niko Kovac (rechts) und sein Bruder und Co-Trainer Robert sind mit Eintracht Frankfurt bei Ex-Club Bayern München zu Gast. Punkte werden sie trotzdem nicht geschenkt bekommen. Foto: Thissen/dpa

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Mindestens drei Siege braucht Eintracht Frankfurt im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga noch. Das ist die Rechnung des neuen Trainers Niko Kovac. Doch während sich die meisten realistischerweise auf die Spiele gegen Hoffenheim, Mainz, Darmstadt oder Bremen konzentrieren, gibt Kovac auch die schwere Aufgabe am Samstag beim FC Bayern München noch nicht verloren.

"Wir sind alle ehemalige Sportler. Als Sportler fährt man überall hin, um zu gewinnen oder Punkte zu holen", sagte der 44-Jährige. Jeder wisse zwar, dass das "ein sehr schwieriges Spiel wird. Es muss vieles zusammenkommen, wir müssen eine sehr gute Leistung abliefern, wir brauchen auch Glück", meinte Kovac. "Aber wir werden uns sicherlich nicht im eigenen Strafraum verkriechen und den Mannschaftsbus vor dem Tor parken."

Wie man gegen den souveränen Tabellenführer bestehen kann, haben die Frankfurter als eine von nur fünf Mannschaften in dieser Saison bereits bewiesen. Im Hinspiel ermauerten sie sich noch unter dem damaligen Trainer Armin Veh ein beachtliches 0:0. "Es heißt immer, man hat in solchen Spielen nichts zu verlieren. Aber das stimmt nicht", sagte der Eintracht-Trainer. "Am Anfang steht es 0:0. Und diesen Punkt, den wir beim Anpfiff haben, den können wir auch verlieren. Den müssen wir verteidigen."

Die Bilanz der Hessen gegen die Bayern ist aber besonders schlecht. In den vergangenen sieben Duellen haben die Frankfurter kein einziges Tor erzielt. Der letzte Sieg gelang der Eintracht vor mehr als sechs Jahren am 20. März 2010 (2:1). Schon damals dabei: Marco Russ und Alexander Meier. Beide werden diesmal fehlen. Verteidiger Russ leidet an Oberschenkelproblemen, und "Alexander Meier ist in der Phase, in der er versucht, seine Rückkehr so schnell wie möglich zu erreichen. Wir können aber noch nicht sagen, ob das nächste Woche gegen Hoffenheim sein wird oder später. Es ist schwierig", sagte Kovac.

Beide Kovac-Brüder haben früher für Bayern gespielt. Niko wurde mit dem Verein 2003 deutscher Meister, Co-Trainer Robert 2003 und 2005. "Dieses Spiel ist etwas Besonderes für uns, ja", sagte Niko Kovac. "Mein Bruder hat vier Jahre bei den Bayern gespielt, ich zwei. Unsere Familie lebt noch in München. Wir haben einige sehr gute Freunde da."

Die spannendste Frage beim Rekordmeister ist, ob Mario Götze nach seinem großen Auftritt im Länderspiel gegen Italien am Dienstag erneut in der Münchner Arena auflaufen darf. Sein Vereinstrainer Pep Guardiola, der ihn nur selten einsetzt, lobhudelte jedenfalls am Freitag: "Mario ist einer der besten Spieler, den ich in meiner Karriere getroffen habe." Ob er Götze auch spielen lässt, wollte der Spanier aber nicht sagen und betonte: "Alle Spieler müssen bereit sein."

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