Fußball-Bundesliga Müller poltert gegen Ancelotti

Bremen · Der Nationalspieler stänkert erstmals wegen seiner Rolle als Ersatzspieler.

 Thomas Müller ist unzufrieden und hat das in einem Interview deutlich gemacht.

Thomas Müller ist unzufrieden und hat das in einem Interview deutlich gemacht.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Schluss mit Späßen. Noch am Spielfeldrand wollte der sonst so lockere Thomas Müller seinen Frust nicht mehr verbergen. „Ich weiß nicht, welche Qualitäten der Trainer sehen will. Aber meine sind scheinbar nicht hundertprozentig gefragt“, platzte es aus dem Weltmeister nach dem 2:0 (0:0) seines FC Bayern München bei Werder Bremen im Hörfunk-Interview des Bayerischen Rundfunks heraus.

Der 27 Jahre alte Ur-Bayer ist mächtig angefressen – so viel ist seit Samstag endgültig klar. In Bremen beim zweiten Saisonsieg des Meisters dank des Doppelpacks von Robert Lewandowski (72. und 75. Minute) saß der Nationalstürmer gut 70 Minuten lang auf der Bank. Auf seiner Position spielte Thiago, obwohl der Spanier den gesamten August wegen einer Bauchmuskelverletzung ausgefallen war und in Bremen erstmals wieder zum Kader gehörte. „Das war eine rein taktische Entscheidung. Wir wollten den gesamten Raum des Spielfeldes ausnutzen“, begründete der kritisierte Bayern-Trainer Carlo Ancelotti dies und fügte in Richtung Müller hinzu: „Nach seiner Einwechslung hat er das richtig gut gemacht.“

Nette Worte, mehr nicht. Dem Rekordmeister droht Unruhe. Längst ist die Personalie Müller, der Liebling der Fans, Sympathieträger in ganz Deutschland, ein Politikum. Zumal schon nach der spektakulären Verpflichtung des derzeit verletzten Kolumbianers James Rodriguez von Real Madrid Experten Müllers Rolle beim Rekordmeister in Gefahr sahen. Zumindest einen Konkurrenten weniger dürfte er in den nächsten Tagen haben. Renato Sanches hat um die Freigabe gebeten. Der Portugiese hat mehrere Angebote und wird die Bayern bis Ende August verlassen.

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