Schmelz. Eigentlich ist es eine Ehre für den Sieger, seinen Titel zu verteidigen. Beim 17. Ladies-Cup des Handball-Verbandes Saar, einem der größten Frauenhandballturniere Europas, wird der Titelverteidiger fehlen. Wenn am Samstag und Sonntag europäische Spitzenteams in der Primshalle Schmelz gastieren, ist der 1. FC Nürnberg nicht dabei. Der Vorjahressieger hat Insolvenz angemeldet.Dafür kommt der Ex-Trainer mit einem anderen Team. Herbert Müller gastiert mit Rulmentul Urban Brasov (Rumänien) im Saarland. Nach einem Vier-Jahres-Plan sollte Müller aus Brasov einen Champions-League-Kandidaten formen. Das Vorhaben scheitert aber wohl. Dem Hauptsponsor ist wegen der Wirtschaftskrise das Geld ausgegangen. Müller wartet seit einigen Monaten auf sein Gehalt, Spielerinnen auch. "Ziele kann ich noch gar keine setzen", sagt Müller, "weil ich noch gar nicht das Gesicht der Mannschaft kenne." Auf Schmelz freut sich Müller aber. "Wir wollen uns einfach gut verkaufen", erklärt er, "ich freue mich, viele Menschen wiederzutreffen." Brasov trifft in Gruppe B auf Buducnost, den Meister aus Montenegro, sowie den Thüringer HC mit Trainer Dago Leukefeld. Angesichts des starken Feldes sagt Leukefeld: "Ich würde gerne einfach nur ein Spiel gewinnen."Andere Maßstäbe setzt Renate Wolf. Sie hat als Ziel für Bayer Leverkusen ausgegeben: "Den Titel. Wir wollen wieder voll angreifen." Entsprechend aggressiv wird der deutsche Vizemeister auftreten, hat es in der Vorrunden-Gruppe A mit dem französischen Meister Metz sowie dem Bundesligisten Blomberg-Lippe zu tun. Manager Harald Wallbaum sagt: "Wir Kleine haben den Vorteil, dass das Publikum oft auf unserer Seite ist." Los geht es in Schmelz am Samstag um 12.30 Uhr mit der Begegnung Thüringer HC gegen Buducnost. Das Endspiel findet am Sonntag um 18 Uhr statt. thk