Müller hat sie kommen und gehen sehen

Homburg · Oliver Müller ist eine Konstante beim Fußball-Regionalligisten FC Homburg. Während auf dem Trainerstuhl und im Vorstand zuletzt ein reges Kommen und Gehen herrschte, machte der 41-Jährige auf dem Platz seine Arbeit.

 Torwarttrainer Oliver Müller arbeitet seit 2010 für den FC Homburg. Foto: Ruppenthal

Torwarttrainer Oliver Müller arbeitet seit 2010 für den FC Homburg. Foto: Ruppenthal

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Seit dem Aufstieg in die Fußball-Regionalliga 2010 hat sich beim FC Homburg das Personalkarussell mit Volldampf gedreht. Allein fünf Trainer waren seither da. Torwarttrainer und Jugendkoordinator Oliver Müller hat sie alle erlebt. "Dazu kommen noch drei Vorstände", ergänzt Müller mit einem Schmunzeln die Rochaden, seit er vor vier Jahren an der Seite des damaligen FCH-Trainers Alfred Kaminski sein Amt angetreten hat.

Seinen neuen Cheftrainer Jens Kiefer beschreibt der 41-Jährige als sehr ehrgeizig: "Er hat einen genauen Plan von dem, was er will, und ist trotzdem in seinem Spielverständnis sehr variabel." Einen direkten Vergleich könne man zwischen den Trainern nicht ziehen. Dafür sei der Unterschied zwischen der damaligen dreigleisigen und der heutigen fünfgleisigen Regionalliga zu groß, meint Müller. Unterschiede hat er vor allem in der Herangehensweise der Trainer gesehen: "Kaminski und Titz hatten eine umfassende Sicht bis in den Jugendbereich hinein. Ich denke, dass Jens dort auch ansetzt und die Entwicklung auf seine Art weiterführt." Der Jugendkoordinator sagt aber auch: "Wir können uns im Jugendbereich noch nicht mit den anderen großen Vereinen im Saarland vergleichen."

Müllers Weg vom Torwart zum Torwarttrainer hat eine dramatische Komponente. Als Spieler war der Norddeutsche für seinen Heimatverein, den Bezirksligisten Möllner SV, aktiv. Im Alter von 27 Jahren wurde er so hart gefoult, dass er eine sehr schwere Nierenverletzung davontrug. "Zwölf Mal wurde ich operiert. Die Ärzte haben mich vor jeder OP gefragt, ob sie nicht die Niere entfernen sollten. Aber ich habe immer wieder abgelehnt", erzählt Müller. Am Ende konnte die Niere gerettet werden, aber mit dem Fußball war Schluss. "Mein damaliger Trainer hat mir dann den Anstoß gegeben, mit den Torhütern zu arbeiten. Und so kam ich dann dazu", erzählt er.

Später wurde der wie Müller in Mölln geborene Kaminski Trainer des dortigen SV. Als Kaminski dem Ruf aus Homburg folgte, fragte er bei Müller, der zu dieser Zeit in Schwerin arbeitete, ob er als Torwarttrainer mitkommen wollte. Der wollte und ist seitdem im Saarland geblieben.

Von der Mentalität her sei der Umzug ins Saarland schon eine Umstellung gewesen, sagt der Torwarttrainer mit dem Spitznamen "Der Preuße". Am kulturellen Angebot hat der historisch interessierte Müller, der alleine in Homburg lebt, hingegen schnell Gefallen gefunden: "Als ich aus dem Bahnhof kam, sah ich eine Burg auf dem Berg und dachte mir gleich, die gehst du dir anschauen. Seitdem bin ich überall hingelaufen, wo es Kultur und Geschichte zu sehen gibt."

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